Bezahlen...tun immer andere?!

  • Ein Bezahl-Modell für mein Projekt käme... 31

    1. ...absolut in Frage (11) 35%
    2. ...vielleicht in Frage (10) 32%
    3. ...gar nicht in Frage (10) 32%
    4. ...nicht wieder in Frage (negative Erfahrungen gemacht) (0) 0%

    Ob "paid content", "paid upgrade" oder "Bezahl-Abo", die Bezeichnungen variieren, ihr Kern ist aber der selbe: All die Inhalte, die Magazine, Nachrichtenportale, Service-Anbieter und auch mitunter Plattformbetreiber nicht kostenfrei zur Verfügung stellen, werden mit einem optionalen und kostenpflichtigen Zusatzmodul ausgestattet.
    Eine "sanfte" Methode wäre die á la Süddeutsche Zeitung (https://service.sueddeutsche.d…digital-paket.html?wt=OFH), das zeitlich-limierte "Droh"-Pedant findet man bei der Rhein-Zeitung (http://www.rhein-zeitung.de/re…g-drin-_arid,1306528.html).


    2013/2014 raschelte es im Blätterwald, Qualität gäbe es eben nicht zum Nulltarif, anders als die Brillen eines bekannten Herstellers, das "paid content"-Modell wäre der logische und nötige Schritt, um die Geiz-ist-Geil-Mentalität im www auszubremsen und journalistische Standards zu gewähren. In den folgenden Jahren gab es zig Studien über das Nutzerverhalten rund um derartige Bezahl-Option, die je nach Seite "eindeutige" Tendenzen versprachen. Glaubt man den Bitkom-Untersuchungen, sind knapp 60 Prozent der Befragten nicht bereit für Inhalte zu bezahlen, 37% schon bzw. haben es getan. Im Gegensatz dazu werten die BILD-Verantwortlichen ihre bezahlbaren Abos als "vollen Erfolg", wollen ihre Angebote erweitern.


    Innerhalb der WBB-Sphäre gab es mit dem Erscheinen des Spenden-Plugins erste Diskussionen darüber, ob so ein Plugin überhaupt benötigt würde, ob es Nutzer annehmen und ob es nicht einen falschen Eindruck suggerieren könnte. Ganz zu schweigen von eifrigen selbsternannten Forenjuristen, die nicht müde wurden allerlei Aktenzeichen zu verlinken, die von Betrugsunterstellung, hin zu finanzieller Vorteilsnahme oder auch Erpressung reichten.
    Aktuellere Diskussionen waren die rund um die bezahlbaren Mitgliedschaften (https://community.woltlab.com/…ezahlte-mitgliedschaften/).
    In Ansätzen findet man bei einigen Plattformen den Versuch, über Premium-Optionen Kunden zu einer finanziellen Unterstützung zu bewegen (Premium-Modell über das Anlegen einer gesonderten Nutzergruppe, die innerhalb des Forums Zugriff auf einen Bereich hat, den "normale" Nutzer nicht sehen/betreten können) oder es gibt durch Icons, Nutzerränge oder "Schenkies" die Hervorhebung von "Unterstützern" (all die Leute, die die Plattform durch Spenden unterstützt haben).


    Eine Art "paid content wall" oder reale inhaltliche Limitierung (Texte gegen Bezahlung o.ä.) gibt es, meines Wissens nach, noch nicht innerhalb der gängigsten WBB-Foren, wir sprechen eher noch von hinzubuchbaren Extras wie einem Ticketservice, bezahlten Details (grafischen Anpassungen...), individuellen Absprachen (Exklusivanfertigungen) bzw. maximal frewilligen finanziellen Unterstützungen in einigen Foren (nennen wir das "Solidaritätsspende"). Tatsache ist aber auch, dass Forenbetreiber schauen, wie sie mittels ihres Projektes zusätzlich Geld verdienen können. In zahlreichen Blogs findet man daher auch Tipps, wie man gezielt via Werbung, Bezahl-Optionen u.ä. Geld verdienen kann.




    Unabhängig von der Frage, ob ein Projekt so ein "paid content"-Modell braucht oder nicht, was haltet ihr generell von diesem System, sowohl als Betreiber einer Plattform als auch als regulärer Kunde/reguläres Mitglied?


    Würdet ihr so ein System als geeignetes Mittel sehen, um qualitative Inhalte oder ein Mehr-Angebot anzubieten oder ist das lediglich eine Art Deckmantel-Interpretation, unterm Strich geht es doch nur ums Geld?


    Freiwillige Unterstützung versus reguläres Abomodell - was hat eurer Meinung nach eher Bestand in der Forenwelt?


    Und wie weit ist es mit finanzieller Beteiligung in der Forenwelt wirklich, wird nicht eher in der Theorie darüber geredet, in der Praxis überlässt man es anderen Leuten (aus welchen Gründen auch immer)?






    Fragen über Fragen, ein nicht uninteressantes Thema und vielleicht habt ihr euch auch schon Gedanken darüber gemacht, habt Erfahrungen gesammelt und möchtet es einmal näher diskutieren? :)






    P.S. Ich habe meinen originären Beitrag auf Anregung von norse hin durch die Umfrage ergänzt (ein Gruß an dieser Stelle an dich, norse, kein Problem und ein guter Einwurf. :) )

  • Unter dem Aspekt, dass ich zu denen gehöre, die diese Funktion lieber als aufpreispflichtiges Zusatzpaket für diejenigen, die es wirklich nutzen wollen gesehen hätten, fände ich es interessant, wenn man mal (vielleicht in Form einer Umfrage) Zahlen bekäme, wieviele Betreiber ein solches Bezahlmodell für ihr Projekt überhaupt in Betracht ziehen und ob sie diese Funktion auch als aufpreispflichtiges Extra verwenden würden.


    Könntest Du Dir vorstellen, den Startbeitrag um eine solche Umfrage zu erweitern?





    Gruß norse

  • Könntest Du Dir vorstellen, den Startbeitrag um eine solche Umfrage zu erweitern?

    Das wäre vielleicht gar nicht so verkehrt.



    Ich für meinen Teil bin zum Beispiel einer der Werbung einfach überhaupt nicht leiden kann und daher überall adblocker im Einsatz habe.
    Dann bin ich doch eher gewillt eine Premium Gruppe zu erstellen die dann für einen Beitrag mehr INhalte oder was man dann auch immer "verspricht" zur Verfügung stellt.


    Bin allerdings auch der Meinung dass dies voll auf das Projekt an kommen wird, denn wenn das Forum aktuell eh nicht so gut besucht ist dann lohnt sich soetwas eh nicht sonderlich.
    Man muss dann auch immer abwägen wozu man das macht.
    Zum Geld verdienen?
    Um Kosten zu sparen(wobei die in der heutigen Zeit ja eh kaum noch hoch sind für Webspace etc.)....

  • Das kommt meiner Meinung nach immer auf das Projekt an. Bei meinem FourSpace würde es zum Beispiel aus folgenden Gründen nicht passen:


    • der Grundgedanke hinter meinem Projekt ist kostenloser Webspace, eine Bezahl-Option passt nicht zu selbigem.
    • da man eine Dienstleistung kauft, gibt es rechtliche Rahmenbedingungen, die man beachten müsste. Würde mir persönlich zu viel Aufwand machen (Buchhaltung, Steuererklärung, Rechnungs- / Mahnwesen, etc.), die Zeit investiere ich lieber direkt in das Projekt.
    • Um die Funktion Bezahlte Mitgliedschaften wirklich gut nutzen zu können, fehlt einiges, das größte Problem wäre hier meiner Meinung nach die Integration einer klassischen Banküberweisung und - mal wieder - die fehlende Entwickler-Dokumentation. Des weiteren wäre eine PDF-Rechnung schön, gibt ja entsprechende Tools, um das einfach zu bewerkstelligen.....

    Bevor ich überhaupt konkrete Planungen mache, würde ich erst einmal bei meinen Nutzern fragen, ob es denn etwas gibt, was an meiner Seite / meinem Angebot fehlt und ob sie für die fehlenden Dinge einen Obolus bezahlen würden. Um nochmal kurz auf deinen Beitrag einzugehen, Florian:

    wobei die in der heutigen Zeit ja eh kaum noch hoch sind für Webspace etc

    Die Funktion der bezahlten Mitgliedschaften macht erst ab einer gewissen Anzahl an wiederkommenden Besuchern Sinn, das geht - früher oder später - in den Geldbeutel rein. Wenn man Erfahrung in der Administration von Servern hat, wird man wahrscheinlich weniger Geld los, aber das muss man erstmal haben ||


    Grüße,
    Jakob

  • Wenn man Erfahrung in der Administration von Servern hat, wird man wahrscheinlich weniger Geld los, aber das muss man erstmal haben

    Das relativiert sich aber auch wieder, sobald wir von hochverfügbarkeits Umgebungen reden.


    Zum eigentlichen Thema später noch was, dafür reicht meine Zeit gerade nicht @Gabbid :P

  • Würdet ihr so ein System als geeignetes Mittel sehen, um qualitative Inhalte oder ein Mehr-Angebot anzubieten oder ist das lediglich eine Art Deckmantel-Interpretation, unterm Strich geht es doch nur ums Geld?

    Für mein Projekt sitze ich schon eine ganze Weile an einem solchen Konzept. Der Grund hierfür ist sehr einfach: Die Tutorials, die ich anbiete, benötigen sehr viel Zeit zur Erstellung. Den Basis-Kurs biete ich gern kostenlos an, um den Usern einen Einstieg ins Programm zu ermöglichen. Weiterführende Themen führen aber sehr schnell dazu, das User mit Hilfe meiner Tutorials auch selbst Geld verdienen und da sehe ich eigentlich nicht ein, meine Arbeitszeit kostenlos anzubieten, während die anderen sich die Taschen füllen.


    Und wie weit ist es mit finanzieller Beteiligung in der Forenwelt wirklich, wird nicht eher in der Theorie darüber geredet, in der Praxis überlässt man es anderen Leuten (aus welchen Gründen auch immer)?

    Ich glaube, das ist sehr stark von der Art der Beteiligung abhängig und auch vom Projekt. Bei uns bietet sich z.B. das Provisions-System von DAZ an. Wir haben hier ein kleines Banner auf der Seite mit einem Link. Für jeden Einkauf bei DAZ über diesen Link erhalten wir eine kleine Provision. Der User muss hier also nichts extra machen, sondern kauft ganz normal ein, was er auch sonst tut und wir bekommen einen Teil ab.
    Das machen unsere User sehr gern, weil es weit weg von einer "Spende" ist und eigentlich automatisch abläuft, bis auf den kleinen Klick aufs Banner vor dem Einkauf. Und das Banner ist thematisch passend und nicht wie Google Werbung an penetranter Position angebracht.


    Als User muss ich sagen, das ich immer bereit bin, Projekte finanziell zu unterstützen, wenn es mir sinnvoll erscheint. Jemand bastelt Plugins, die ich gut gebrauchen kann, bietet Tutorials an, mit denen ich arbeiten kann oder bietet mir eine Plattform, an der ich spezielle Fragen beantwortet bekomme, natürlich unterstütze ich hier gern.
    Wenn jemand ein Forum aufmacht und statt Inhalten auf der Startseite gleich "unterstützt mich finanziell, sonst kann das Projekt nicht leben" stehen hat, der sieht im Leben keinen Cent von mir.

  • Als User muss ich sagen, das ich immer bereit bin, Projekte finanziell zu unterstützen, wenn es mir sinnvoll erscheint. Jemand bastelt Plugins, die ich gut gebrauchen kann, bietet Tutorials an, mit denen ich arbeiten kann oder bietet mir eine Plattform, an der ich spezielle Fragen beantwortet bekomme, natürlich unterstütze ich hier gern.Wenn jemand ein Forum aufmacht und statt Inhalten auf der Startseite gleich "unterstützt mich finanziell, sonst kann das Projekt nicht leben" stehen hat, der sieht im Leben keinen Cent von mir.

    so seh ich das auch :D Aufringliches "betteln" führt bei mir zum Gegenteil... und meist sind das dann auch leider solche Seiten, wo man von Mühe kaum ne Spur sieht..
    (nicht alle, aber leider echt die meisten, die mir bisher unter kamen) .. wenn ordentliche Inhalte vorhanden sind..und man sieht, dass da wer wirklich hart arbeitet und es immer mal Neues zu entdecken gibt, hätt ich kein Problem, was zu zahlen, soferns in einem gewissen Rahmen bleibt :)
    Hab schon früher bei den Sims so einige Bezahl-Möbelchen gekauft, weil die einfach hübscher und qualitativ hochwertiger waren, als die Free-Sachen :)


    Ich bezweifel allerdings, dass jeder/die Masse bereit wäre, für Forendienste echtes Geld auszugeben.. ich sehs ja schon immer, wenn mich Leute anschreiben,
    ob sie exclusive Smilies bekommen können...und ich sie dann auf die Teamkasse vom Zone verweise...
    (Teamkasse=Stefan legt von den Verkäufen was für ein Teamtreffen für Essen und Getränke zur Seite)
    ...
    meist kommen dann daraufhin keine Antworten mehr,
    es geschieht selten, dass man wirklich entlohnt wird...meist sind das dann Leute, die selbst kreativ tätig sind und wissen, wieviel Arbeit hinter dem ein oder anderen steckt.. für alle andern sind Smilies wohl nur lustige Gesellen, die in 5 Sekunden hingeklatscht sind... . daher hab ich das für mich selbst als Geschäftsidee auch noch nicht wirklich in Betracht gezogen und habs auch nicht vor..


    (wobei die Idee.. nicht mal schlecht wäre... für den Grafikservicebereich im Zone.. "Eintritt" zu verlangen.. da muss ich mal mit Stefan plauern, darüber dacht ich noch noch garnet nach ...hehe)



    Insgesamt seh ich das Bezahlsystem eher neutral an.. mir ist es mehr oder weniger egal..


    ...wobei ichs besser gefunden hätte, wenn Woltlab dies nicht mit in den Standard genommen hätte, sondern als optionales Paket verkauft hätte.. und lieber mehr Funktionen etc. noch geboten hätte, die jetzt den Umfang sprengen würden...


    ...denn nicht jeder benötigt sowas, somit zahlen viele Funktionen mit, welche sie eh deaktiviert lassen...
    und zudem, wie man auch desöfteren schon nun zu lesen bekam... wissen einige nichtmals, dass man gewisse Dinge bei sowas beachten muss..und nicht einfach Geld verdienen darf, ohne einen Gewerbeschein.. etc...

  • Beim Thema Bezahlung ist vermutlich erst einmal jeder im ersten Moment geneigt innezuhalten, mancher sträubt sich gar aus Prinzip und beruft sich auf einen der Urgedanken des www, dass alle Inhalte für jedermann frei zugänglich sein soll(t)en. Der psychologische Effekt (ich muss etwas geben, um etwas zu bekommen) ist also nicht zu unterschätzen und ich denke, gerade durch Beispiele, wo Abomodelle u.ä. eher suboptional eingesetzt sind/wurden, neigt man als Betrachter/Kunden dazu es abzulehnen. Eines der vermutlich klassischen Beispiel: Nutzer sollen ein Premiumabo für X Euro erwerben, um dann mehr Speicherplatz zu erhalten, ein Avatar zu bekommen u.ä. Der praktische Nutzen ist gering, von einem konkreten Mehrwert dürfte man fast nicht sprechen und wenn Bezahlungen als eine Art Drohkeule genutzt werden ("Eure Spende sichert den Fortbestand der Seite und dass wir Plugins erwerben können"), ist der Effekt bei den meisten Mitgliedern wohl eher negativ.


    Die Stichworte im Zusammenhang mit Bezahlungen, wie ja schon von euch angerissen, sind dann: Sinnhaftigkeit, (Eigen-)Nutzen und Einsatz/Können. Wenn ich als exemplarischer Nutzer und Kunde also sehe, um bei @Pam und ihrem Beispiel bzw. Projekt zu bleiben, dass sich eine Betreiberin qualitativ bemüht, ich durch ihr Wissen und Hilfestellungen profitiere und es als Lernfaktor begreife, dann finde ich Bezahlung völlig legitim.
    Im Bereich eines "Tauschwertes", als Form, um sich erkenntlich zu zeigen, auf einer symbolischen Ebene u.ä., finde ich Entlohnung auch korrekt. Wiederum ein praktisches Beispiel, ich nehme einmal deine Smilies, @Bibini, ja? Wenn ich mir also ein Smilieset wünsche oder selbst wenn du es mir aus Gutherzigkeit schenken würdest, würde ich das Geschenk zu schätzen wissen, aber im selben Atemzug das Bedürfnis haben, neben einem mündlichen Danke auch z.B. ein finanzielles Danke zu übermitteln. Dabei stünde nicht im Fokus, ob ich dir 5 oder 50 Euro gebe, sondern du würdest das doch automatisch als Geste interpretieren, dass man deinen Einsatz und dein Fachwissen, das ich dann eben nicht hätte, honoriert.



    In solchen Bereichen dürfte Bezahlung vermutlich problemlos von den meisten Nutzern, zumindest theoretisch, akzeptiert werden (?), wiederum kritisch kann es werden, wenn wir auf der qualitativen und exklusiven Ebene ansetzen würden.
    Es beginnt damit eindeutig zu definieren, wie man Qualität im jeweiligen Plattformkontext angibt. Jeder Betreiber wird von Haus aus sagen, dass ein/ihr Projekt qualitativ wertvoll ist, es das Geld wert ist etc. und ich als Nutzer/Kunde muss das erst einmal nachvollziehen. Kann ich also diese Sicht teilen, weil ich es fachlich einschätzen kann, weil ich Vergleiche anstellen und daher zu dem Schluss gekommen bin, oder muss ich es als Laie einfach glauben? Objektive Kriterien können auch durch subjektive Erfahrungen für nichtig erklärt werden (Kundenunzufriedenheit) und selbst Empfehlungen und ein positiver Leumund sind keine absolute Garantie.
    Speziell im Kontext der meisten WBB-Foren wird es dann auch schwer einen "exklusiven" Status geltend zu machen, weil viele Inhalte nicht mehr exklusiv sind. Richtig, ein Design oder Plugin kann eine Sonderanfertigung bzw. ein Exklusivauftrag sein, aber das würde gleichzeitig nicht garantieren, dass nicht 2 Wochen später ein ähnliches Design bzw. das selbe Plugin von einem anderen Entwickler an eine andere Person als Exklusivanfertigung verkauft wird.
    Auf der textuellen Ebene verschärft sich das Problem zusätzlich. Grundfrage: Kann ein Text so exklusiv, individuell und einmalig sein, dass dieser Text Geld wert wäre? Diese Frage bzw. das Dilemma finden wir bei Nachrichtenportalen wieder und ist bis heute Diskussion unter den renommierten Blättern (wer es nicht mehr präsent hat, das war zu Beginn die Frage, die die FAZ/Süddeutsche in den Raum stellten, um diese gegenüber journalistischter Qualität und einer Art "Würdigung" der journalistischen Leistung in die Waagschale zu werfen).


    Der Knackpunkt dürfte einmal mehr auch das Medium Internet an sich sein. Während es für uns alle selbstverständlich ist, dass wir unsere "physische" Zeitung beim Kiosk kaufen, dann später beim Bäcker die Brezel, die Amazon-Bestellung wird ebenfalls entrichtet und auch der VHS-Kurs bezahlt, ist das www "entkörperlicht". Es gibt Dinge wie AGBs in Foren, eine Netiquette und es würde natürlich Folgen haben, wenn ich versuche ewtas Illegales zu tun oder einfach nicht zu bezahlen, aber eine Art allgemeiner gesellschaftlicher Kodex, ein virtuelles Wertesystem, allgemeinverbindliche Normen usw., das fehlt. Sicher, auch außerhalb des www gibt es Straftäter, denen die Gesetzeslage egal ist, aber ich wage vorsichtig die These, dass das Internet durch fehlende "Werte" und der Depersonalisierung eine andere Haltung bei den Nutzern erzeugt. Flappsig gefragt: Warum sollte ich einem abstrakten, mir nicht näher bekannten Nutzernamen in Forum Geld geben, "nur" um eine Leistung zu erhalten, einen Artikel zu lesen usw., der von der Wahrnehmung her nicht den gleichen Stellenwert hat wie reale/physische Güter und der personale Kontakt?


    Wenn ich diesem Gedankengang folge, sind wir wieder im Bereich Qualität und dem Leistungsprinzip, aber auch das kann von Nutzern völlig unterschiedlich bewertet werden. Während z.B. überzeugte Anhänger der Marke Apple den Preis der Produkte hinnehmen und ihn bezahlen, neben der Technik eindeutig auch die Marke bezahlen und das Gefühl "dazuzugehörigen", wird gar nicht diskutiert, wie sich der Preis zusammensetzt. Wenn ich mich aber morgen ins cls-design stellen und sagen würde, ich biete demnächst Designs an, deren Grundpreis bei 79,99 Euro liegt, kommt es gar nicht zu der Ebene, dass jemand sagen würde "Mensch, ein Design von Gabbid, das MUSS ich haben, es ist soooooo toll!", sondern man würde mir Raffgier unterstellen und Designer anderer Plattformen würden nach einer fachlichen Einschätzung (eventuell auch aus dem Gefühl heraus sich abwertend zu äußern?), sagen, meine Designs wären diese Summe nicht wert. Nur, welcher der potenziellen Nutzer sieht den Entstehungsprozess, wüsste, wie lange ich an den Designs gearbeitet habe, könnte auch wirklich fachlich einschätzen, ob ich Talent und Fachwissen habe, es nicht doch den Preis gerechtfertigt wäre? Vermutlich wenige, sie sehen "nur" ein Design, schön anzusehen und ja, sicher steckte Arbeit dahinter, aber dass es knapp 80 Euro sein sollen, nun ja... So würde ich es einmal einschätzen und vergleichen.



    Zusammenfassend würde ich die These vorstellen, dass man eigentlich weniger über konkrete Bezahlmodi, Abomodelle usw. diskutieren muss, sondern dass es vielmehr darum geht, die Wahrnehmung der Internetnutzer zu schärfen. Es braucht in irgendeiner Form Werte, die zumindest so verbindlich sind, dass sich der Großteil der Nutzer daran hält und sie im Grunde wie rechtlich bindende Gesetze achtet. Daran geknüpft eine Diskussion über Leistungen im Internet, wie man Leistung trotz "Ent-Menschlichung" im www erkennbar macht und den Nutzern sowie potenziellen Nutzern das selbstverständliche Gefühl vermitteln, was zu bezahlen ist und dass das normal plus gerechtfertigt und keine Form der Bereicherung ist o.ä.


    Zugleich setzt Bezahlung voraus bzw. möchte ich das für mich so verstanden wissen, dass man eine Pflicht gegenüber dem Nutzer/Kunden hat. Man kann sich bezahlen lassen, muss dann aber durch Leistung, Service und persönlichen Einsatz punkten. Natürlich mutiert man nicht zum virtuellen Lohnsklaven, aber der "Gegenwert" muss im Verhältnis stehen und man muss durch den Einsatz zeigen, dass die Bezahlung gerechtfertigt war/ist. Das kann eine Herausforderung sein, der Antrieb, dass man sich bemüht, es kann eine gute Vergleichsplattform sein, damit Nutzer eine freie Wahl haben und vergleichen können.


    Von daher, ich sehe Bezahlmodelle als guten Ansatz, mit unterschiedlichen positiven Optionen - wenn es transparent, verantwortungsvoll und in einer Art "win-win"-Schablone gemacht/genutzt wird.

  • In meinem Forum wird es nie so ein Bettel-Button oder ähnliches geben. Grund dafür ist ganz einfach. Ich erstellte das Forum...
    - anderen mit gleichen oder ähnlichen Erfahrungen einen Ort zu geben wo sie darüber reden können.
    - User sollen einen Ort haben wo man ihnen nicht mit blöden Sprüchen kommt wenn sie über ihre Probleme/Erlebnisse/Erfahrungen reden möchten
    - ich selber bekam viel Hilfe, Kostenlos, ohne Abo, ohne Bettel-Button
    - um meine eigenen Erfahrungen weiter zu geben, damit zu unterstützen, so wie ich, von echten Freunden, unterstützt wurde.


    Ein Forum sollte meiner Meinung nach nicht so auf solche Abos etc zugreifen, weil normalerweise erstellte man sein Forum um irgendwem irgendwas zu geben, zu helfen nicht um Geld zu machen. Foren die Stiles und Plugins etc Anbieten kriegen ja für ihre Produkte Geld, wenn sie das wollen. Bei kostenlosen Plugins und Stiles etc kann man so einen Spenden Button einsetzen, da finde ich es auch OK. Doch in Foren wie z.B. Plauderforen, Selbsthilfeforen, etc finde ich das daneben.


    Zudem denke ich das nicht alle Forenmitglieder oder Interessierte bereit sind Geld zu zahlen nur damit sie z.B. einen bestimmten Bereich sehen können. Früher ging es auch ganz einfach mit Freischaltungen, zb nach 50 Beiträgen kommt man in die Gruppe XY welche Zugriff auf den Bereich Z hat. Dazu kommt, dass immer mehr Menschen mit wenig Geld auskommen müssen. Auch diese Menschen, sind in Foren, möchten gerne in Foren schreiben, sich da Tipps holen und mit anderen austauschen. Wenn man nun zu sehr auf Geld machen aus ist, für alles Geld will, gehen die unter, denn sie können es sich nicht leisten für jedes kleine Ding zu bezahlen.


    Von daher bin ich gegen Bezahlung von Mitgliedschaft oder Bezahlung um in andere Benutzergruppen zu kommen. Mag sein das ich da altmodisch denke aber ich habe das Forum gemacht um anderen zu helfen nicht um Geld zu verdienen. Wer Geld verdienen will kann arbeiten gehen. Auch diese Spenden Buttons finde ich nicht so toll. Foren die keine Plugins, Stile etc anbieten brauchen da nicht unbedingt finde ich. Man kann ein Forum auch ohne extreme Kosten leiten, denn man muss nicht jedes Kostenpflichtige stile oder Plugin haben, gibt genug Kostenlose. Auch die Forenversion muss nicht zwingend Kostenpflichtig sein. Ich entschied mich für die Kostenpflichtige Variante weil ich damit mehr Möglichkeiten habe als zb mit einer Kostenlosen Variante zb bei Board 4 you wo ich mal das wbblite 1 hatte aber nicht mal Zugriff auf FTP hatte ohne erst richtig viel zu bezahlen. Doch das WBB 3.1 oder 4.0 kostet nicht alle Welt und wird darum nicht von mir auf die User abgewälzt. Auch wen ich nicht viel Geld habe, so komme ich damit klar und brauche es nicht auf die User ab zu wälzen was ich einbauen will. warum sollen andere dafür Bezahlen was ich unbedingt einbauen will?

  • Für ein neues Projekt vom australischen Freund wird nun vom WCF 2.1 die Paypal Subscription zum Einsatz kommen.
    Ich bin gespannt wie das so funktionieren und ankommen wird.


    Generell ist es so geplant dass er seine Seminar Videos dort mit HIlfe der GalleryExtension in die WL Galerie hoch lädt und nur die priviligierte Benutzergruppe (die bezahlt hat) auch die Videos dann sehen kann.