Was möchten/erwarten User von ihrem Forum?

  • Ich picke mir die interessanten Gedanken heraus, Rainer, und möchte diese gerne gezielt ansprechen:


    Beide sind ziemlich erfolgreich, ... welchen Anteil haben ihre User daran? Null Komma gar nix behaupte ich mal frech, denn die ganzen User kommen ja nicht wegen Plugin oder Design, sondern wegen dem Menschen der das genau so umsetzt, wie er als Mensch halt ist!




    Und jetzt lass mich den Gedanken mal weiter führen! Ist das nicht das Erfolgsrezept jeder Community? Der Macher dahinter? Die passenden User allerdings erfüllen die ganze Geschichte erst mit Leben. Aber der Erfolg oder Misserfolg hat andere Gründe!



    Ich denke Jein, Rainer. Du hast recht, dass die Person/en hinter einem Projekt erst einmal die ist/sind, die diesem Leben einhaucht/en und auch ihren Stempel aufdrückt/en (Atmosphäre, Angebot, Umgangston usw.), aber gleichzeitig muss das auch seitens der Gäste/Mitglieder angenommen und im selben Stil weitergeführt werden.
    Angebot und Person können im kommerziellen Bereich strikt getrennt werden, man erwirbt ein Design oder Plugin nicht aus persönlichen, sondern praktischen Gründen. Wenn mir der Ersteller und seine Plattform zufälligerweise noch menschlich gesehen sympathisch sind, wäre das ein positiver Zusatz, aber wenn ich das Design/Plugin möchte/brauchte, werde ich es so oder so erwerben - selbst wenn der Ersteller ein Teetrinker ist, der alle Kaffeetrinker (und somit auch mich) hasst, die Farbe rot liebt (ich mag blau), Steak isst (ich bin Vegetarierin) und eine Plattform in pink, mit BlingBling-Design und tanzenden Smilies besitzt bzw. zu monosyllabischen Antworten beim Support neigt.


    In einer Community sind es auch die Macher bzw. das Team, die mit ihrer individuellen Art, dem Einsatz und der Forenpflege das öffentliche Erscheinungsbild prägen, aber zuerst steht doch das Thema selber. Ein Team kann noch so nett sein und sich täglich die Finger blutig tippen, wenn keine Affinität zum Thema da ist, man als Leser nicht spürt, dass für ein Thema gebrannt wird und man eher Einzeldarsteller und Egos wahrnimmt, die Mitglieder lediglich als Statistik dienen, dann wird sich kein Gast spontan animiert fühlen in das Forum zu kommen. Sicher, man sagt vielleicht "Er bemüht sich", "Der XX ist ein liebenswürdiger Mensch" oder "Die sind lustig", aber das reicht nicht für die Plattform als solches.


    Plus, jedes Projekt wird zusätzlich von den Mitgliedern weiter geprägt, das durch konkrete Wünsche und ihrem Verhalten bzw. eben auch dadurch, dass sie Dinge annehmen oder nicht. Egal ob kommerzielles oder nicht-kommerzielles Projekt, ohne die Kombination von Kopf/Team und Mitgliedern, die eben alle ihre Leidenschaft und auch Feedback einbringen, wird ein Netzwerk nicht bestehen und wirklich interaktiv sein.



    Insofern, um die thematische Brücke zu schlagen, sehe ich es positiv, wenn sich alle einbringen und auch konkrete Wünsche für ihre Community äußern. Nur stelle ich mir eben die Frage, wie demokratisch man das machen kann, ob wir nicht eher das Phänomen haben, dass ein Projektleiter nach Trends und vermeintlichem "Das-hat-jeder"-Verhalten agiert und ob zu viel Angebot wirklich das Verhalten positiv steuert (gezieltes Nachdenken, Abwägen, Vergleichen und dann sinniges Entscheiden) oder den gegenteiligen Effekt hat (Masse statt Klasse, horten und sicher auch auf technischer Ebene das Problem, dass sich nicht adäquat mit den Produkten auseinandergesetzt wird und sie tatsächlich individuell zum maximalen Nutzen eingesetzt werden)?




    Was ich noch in die Runde werfen möchte, ist eine recht interessante Feststellung von mehreren Leuten, die zu diesem Schluss unabhängig voneinander kamen. Und zwar gab es die Meinung, dass kurioserweise (?) oft die Projekte wirklich nachweislich erfolgreich waren/sind, die nicht auf Plugin-Hortung aufgebaut waren/sind.
    Intuitiv würde man ja so rechnen: Mehr Input = potenziell größeres Klientel = mehr Zulauf = mehr Erfolg.
    Nur habe ich selber auch Gemeinschaften gesehen, die im Grunde ein WBB in der "Grundausstattung" führen und vielleicht 2, 3 kleine Details beinhalten, aber ansonsten nicht außergewöhnlich bestückt wären. Egal ob man deren Design nun toll oder hässlich findet bzw. etwas mit dem Thema anfangen kann, es zeigt doch, dass eine solche Gemeinschaft tatsächlich der Definition nach wegen des Inhaltes da ist und nicht, weil aggressiv mit Plugins&Co. hausieren gegangen wird. Ist weniger also auch in der Forenwelt mehr?




    Ja und wie schaut es jetzt mit Software aus? Konzepte kann man nur mit Software verwirklichen, die ermöglicht Konzepte umzusetzen. Wie aber schauen die Möglichkeiten aus bei einer Software die immer mehr sich ihrem Gegenpart anpasst? Mit dem Gegenpart meine ich jetzt nicht andere Forensoftware sondern den Gegenpart aller Communities FB und Co. Ist die noch geeignet, eigene Konzepte umzusetzen?



    Das ist eine gute Frage, ich würde mich ihr so annähern:


    Vorsichtig formuliert würde ich sagen, für die Palette der Unterhaltungs- und Freizeitforen dürfte auch ein WBB jetzt und später all das bieten, was sie brauchen und sogar mehr. Ob Designs oder Plugins, man kann recht schnell die Grundausstattung zusammenbekommen und muss gar nicht sofort in Richtung individueller Anpassung gehen.


    Und genau an der Stelle setzen dann die Projekte ein, die über den reinen Unterhaltungsrahmen gehen. Kommerzielle, professionelle oder fachspezifische Netzwerke, die auf ein bestimmtes Klientel ausgerichtet sind, keinem Trend nachlaufen, sondern versuchen für ihre Mitglieder das Maximum an Gemeinschaft, Information und Austausch zu ermöglichen.
    Da bediene ich mich einmal deiner Wendung, Rainer, nämlich der des "aus einem Guss". Ich glaube, das passt dann in diese Richtung, weil hier der Augenmerk nicht auf eine bestimmte Software und Produkte ohne sinnvolle Einbindung liegt, sondern darauf, eine vielseitige, aber homogene Plattform zu bieten, die das Kernthema vielschichtig auslebt. Angefangen vom spezifischen und individuellen Design, hin zu den Plugins, die die Nutzer fachlich passend brauchen und nutzen möchten, über interaktive Module, die wirklich den kommunikativen Charakter lebendig halten und dass am Ende im Idealfall eine in sich stimmige soziale Plattform wird, wörtlich verstanden. Dass also alles interagiert, zusammenpasst, eine Einheit bildet und dabei sowohl das Kleine das Große wiederspiegelt als auch umgekehrt.


    Und genau an der Stelle weiß ich nicht, ob Community Software, wie eben auch WBB, das (noch) abdecken kann. Ja, wir haben den Grundstock an Material, salopp gesagt, aber Begriffe wie "intuitiv", "interaktiv" und "Netzwerk" werden anders interpretiert als z.B. ich es für mich deute. Es geht also in Richtung Zeitgeist im Sinne von möglichst viele Menschen zusammenzubekommen, die mehr oder weniger sinnvolle Dinge tun können (Statusanzeige, Pinnwand-Hinweis, Spiele spielen, Threads folgen...) und das von der Handhabung so einfach wie möglich, damit es jeder kann. Die Frage, ob diese Massenkompatibilität auch ihre negativen Auswüchse haben kann, wird gar nicht erst gestellt, weil es eben "jeder" hat, toll findet etc.


    Auch WoltLab will Geld verdienen und stellt nur das Medium, der Käufer ist der, der mit dem Produkt sinnvoll und individuell umgehen soll, aber ich sehe da eher die Zunahme von diesen Mini-Facebook-Foren und denke weniger, dass wir in den Bereich "aus einem Guss" kommen. Ich will nicht so weit gehen und sagen, uns erwartet Masse statt Klasse, aber vom Gefühl her entfernt sich für mich Community Software von ihren Wurzeln und dem, was sie sein und bieten könnte, in Richtung dieser Einkaufscenter nach amerikanischem Vorbild: Groß, vollgestopft mit überwiegend billigen Ketten, alles unter einem Dach und schön kommerziell auf die "Bedürfnisse" des Kunden abgestimmt (Farbpalette, Hintergrundmusik, Anordnung von Läden und Esstempel etc.). Wo bleibt da noch die kleine, exklusive Boutique mit Wohlfühlfaktor, persönlichem Kontakt und individuellem Wiedererkennungswert?

  • Ja Gaby viele gute Gedanken die in der Masse aber ganz schön erschlagen.


    "Kann es vielleicht sein, das Facebook und Co. dazu dient, das Internet zu kontrollieren, die Massen mit Quitschi Quatschi zu beschäftigen und dumm zu halten? Dumme Schafe lassen sich leichter scheren!"


    Aber lassen wir mal Verschwörungstheorien außen vor! Wenden wir uns Themen und Altersstrukturen zu. Kann man mit zunehmenden Alter besser oder schlechter mit Oberflächlichkeit leben?


    Ist Community noch aktuell, oder müssen wir eher, bei Themen bezogenen Foren nicht von einem Online Arbeitsplatz ausgehen? Egal ob man nun an sich selbst arbeitet oder an einer Vorliebe zu irgendwas?

  • Ich bin eine Frau, seit wann begnügen wir uns mit nur einem Teilaspekt oder würde eine Rückmeldung unter 1000 Zeichen verfassen? :whistling: :D Davon abgesehen, ich halte mich - für meine Verhältnisse - noch sehr zurück, tief im Herzen liebäugle ich chon mit epischen Diskussionen, bei denen Tom uns die Beitragszahl auf 100.000 Zeichen erhöhen könnte... :D Ach so, das "Argument" "Ich bin Informatiker/Techniker/ein Mann" lasse ich grundsätzlich nicht gelten - wollte ich nur am Rande erwähnen. :D



    Wie war das noch bei Juvenal - "panem et circenses" - demnach ist es auch 2013 nicht allzu schwer die Masse zu begeistern. Wäre man böse, könnte man sagen, es reicht schon, wenn man technische "Spielzeuge" als "must have" anpreist, künstliche Hypes suggeriert (demnach z.B. "alle" in sozialen Netzwerken daheim sind), vermeintliche Vorteile so lange postuliert, bis sie jeder im Schlaf herunterbeten kann, und ansonsten, einfach der Herde nach.


    Mir erschließt sich schon nicht, was ich bei einem Netzwerk wie Facebook tun sollte.
    - Ich halte mich nicht für so wichtig, als dass ich mich und mein Leben in einer Art "Big Brother"-Show vermarkten muss.
    - Wenn ich wissen möchte, was Familie, Freunde und Kollegen tun oder planen, frage ich sie direkt und folge keinen Pinnwand-Anschlägen.
    - Virtuelle Spiele interessieren mich nicht in der Praxis, ich bin keiner "Zockerin".
    - Ich fände es seltsam, wenn mir fremde Menschen mich als "Freund" kontaktieren/hinzufügen, weil ich mir meine realen Freunde selber aussuche und im Forum die Kontrolle und Übersicht habe, mit wem ich spreche bzw. das möchte.
    - Wenn mich Themen interessieren, lese ich sie gezielt nach und greife auf die Zeitung bzw. die Nachrichten zurück, ich lese eher ungern virtuell.
    - Die "Like"-Funktion behagt mir nicht, weil ich nicht mit so einer Funktion anonym werten will, ich schätze Diskussionen mit konkreten Gesprächspartnern.
    - Bilder, Erfahrungen, Erlebnisse&Co. behalte ich entweder für mich oder teile sie mit Familie/Freunden, das hat für mich nichts in einem Netzwerk zu suchen bzw. ich schätze Privatsphäre und dass man nicht "gläsern" ist.



    Von daher, ich passe weder in so ein Netzwerk, noch reizt es mich bzw. es gibt keinen plausiblen Grund, warum ich es nutzen müsste. Ich kann verstehen, wer es als Kontakt- oder Werbemedium nutzt und folglich sinnvoll damit umgeht, aber ich bin und bleibe eben ein Literaturwesen mit Hang zu realen Kontakten und Gesprächen, fernab der "LOL"-Kultur. ;)





    Kann man mit zunehmenden Alter besser oder schlechter mit Oberflächlichkeit leben?


    Damit sollte man nie leben können, oder?
    Vermutlich schwingt da deutlich die Idealistin mit, die ungern Kompromisse eingeht, nicht allzu diplomatisch ist und nicht danach geht und lebt, was gemeinhin als angepasst gilt. Es gibt genug Ellenbogenmentalität, Oberflächlichkeit und Egoismus in der Gesellschaft, warum sollte man sich da einreihen und das auch im Forum aktiv vorleben?
    Nein, da nehme ich es in Kauf und werde einige Leute eben nicht kennenlernen, weil sie mit meinen Rückmeldungen nicht leben können, sich nicht die Mühe machen zu verstehen, was ich damit ausdrücken möchte, es persönlich nehmen, wenn ich deutlich in Bezug auf ihre Seiten werde, oder mich eben als "WBB-Basherin" oder sonst etwas titulieren. Wer es so oberflächlich sehen und handhaben will, wird sich auch von mir nicht abhalten lassen, aber im Gegenzug werde ich mich ja auch nicht davon abhalten lassen, meine Meinung zu äußern.
    Ob 14, 34, 54 oder 94 - ich erwarte von jedem, dass er seinen Verstand gebraucht, nicht sinnfrei der Masse nachläuft und tut, was andere tun, ohne das genau überdacht zu haben. Unser Verstand ist kein zusätzliches Features, das wir nach Belieben aktivieren/deaktivieren können . ;)







    Ist Community noch aktuell, oder müssen wir eher, bei Themen bezogenen Foren nicht von einem Online Arbeitsplatz ausgehen? Egal ob man nun an sich selbst arbeitet oder an einer Vorliebe zu irgendwas?



    Dem Begriff nach umfasst "Community" ja den abstrakten Gemeinschaftsgedanken und an einem Zusammenleben muss jeder arbeiten. Das wird vermutlich keiner im ersten Moment so wahrnehmen, vielleicht noch ein Forenleiter und sein Team, weil diese Menschen wissen, was sie wollen, wie man es bewerkstelligt und wie viel Einsatz dazu nötig ist.
    Aber unbewusst trägt doch jeder zum Erhalt und Leben des Forums bei, sei es durch Fragen, Wünsche, Gespräche und dass man den User-hilft-User-Gedanke aktiv mitträgt. Von außen mag das gering aussehen, man fühlt sich "nur" als Mitglied, aber all diese Rädchen lassen die Maschine erst laufen und erschaffen gemeinsam "ihre" Community. Keine Zweckgemeinsachft aus der Not heraus, sondern ein gemeinschftliches Wir aus Spaß am Thema.









    Schluss für heute, das Dostojewski-Pathos hat mir heute leicht zugesetzt und bevor ich noch über das Leid des Einzelnen für die Gemeinschaft schwadroniere, bin ich still. :D

  • Also der Text jetzt, hat mir richtig gut gefallen. Ich finde mich an vielen Stellen da wieder oder auch meine Gedanken. Nur wollte ich eigentlich darauf raus, das Community zu 99% eine Mogelpackung ist. Sicher in jeder Community gibt es 3- 4 Leute, die eine Gemeinschaft bilden. Im Grund ist Community aber eine Versammlung von Einzelkämpfern, die erst Produktiv wird, wenn jeder das für sich so wahr genommen hat!

  • Ich möchte gerne noch ein wenig weitersprechen und das Thema inhaltlich erweitern, in Ordnung?



    Anknüpfend an deine letzte Bemerkung, Rainer, stelle ich mir oft die Frage, wie man möglichst viele Leute tatsächlich zu einem gemeinschaftlichen Gefühl und Miteinander bringen kann.


    In der Regel läuft es doch so ab, dass eine Person gezielt in ein Forum kommt, weil es eine Frage, ein Problem oder Interesse am Thema gibt. Sobald eine Antwort, Lösung oder thematische Sättigung erfolgt, passiert es, dass man eine Person nie wieder sieht bzw. man jemanden nur sporadisch antrifft. Für meine Begriffe ist das dann kein Community-Charakter, weil ich das Prinzip von "User-hilft-User" stark im Forum verankert sehe und selber denke, dass man diese Haltung vorleben und auch erwarten (ganz mutig formuliert) muss. Heute helfe ich dir, du hilfst mir in 2 Wochen usw., so dass es keine Rolle spielt, wer eine Teamfunktion hat, wer User der ersten Stunde ist oder sich vor 3 Tagen registrierte, es geht um Hilfe, Gemeinschaftlichkeit und dass alle diesen Kerngedanken verinnerlicht haben.


    Nur, wie bekommt man das hin?


    Ich dachte immer, es würde genügen, wenn man selber dieser Devise treu bleibt, es vorlebt und das sozusagen auf andere Leute abfärbt, nur ist das ziemlich idealistisch gedacht, nicht wahr?


    Auf der anderen Seite kann man nicht hergehen, propagandistisch das Credo proklamieren und es sozusagen individuell in jeden eintrichtern. Das würde eher zu Forenschwund führen, denke ich.


    Mir behagt nicht die Methode eines Bedankomats, weil ich mich unwohl fühlen würde, wenn sich jemand in der Form für meine Hilfe bedanken würde. Es wäre doch nur eine Zahl, die dann nachlesbar ist und auf beiden Seiten etwas suggeriert. Vermutlich sehe ich das nur subjektiv so eng, aber da kann ich nicht über meinen Schatten springen.


    Ich empfinde auch das Prinzip von Belohnungen, Auszeichnungen usw. nicht als idealen Weg, weil die Mitglieder nicht wie schon bei der Hundekonditionierung von Pawlow reflexiv agieren sollten.





    Von daher, wie kann man das Gemeinschaftsgefühl vielleicht (wieder) stärker ausleben und das Forum (wieder) zu dem machen, was einmal seine Stärke war?







    Die Frage stelle ich natürlich nicht nur dir, Rainer, alle Mitleser sind natürlich wie immer willkommen ihre Meinungen und Erfahrungen einzubringen. :)

  • Zitat

    Was möchten und erwarten User von ihrem Forum und was kann die dazugehörige Community Software unterstützend leisten?


    ich erwarte Kompetenz von der Community bzw. dem Team, welches das Forum ins Leben gerufen hat. z.b macht CSL-Design ein sehr guten Eindruck auf mich, ich habe hier gute Hilfe bzw. Support bekommen und daher guck ich eigentlich täglich hier rein.


    Was mich absolut abnervt sind Themen in einem forum, welches nur die Beitragszahl pusht... ich hab heute wieder so sinnlose Threads gelesen... "unendlich zählen" oder so ein Quatsch, wo jeder User aufsteigend die Zahl addiert... So ein Müll!! welcher normale User der das Board besucht würde sich über so eine scheisse erfreuen??? am schlimmsten sind solche Foren wo nur solche Topics ganz oben in der News-Aktivität stehen, da bin ich sofort weg....


    "genug aufgeregt"...


    wo war ich stehen geblieben? Kompetenz, genau, das hatte ich schon...
    Ansprechendes Design hilft auch ungemein. Natürlich sollte dies passend zum Forenthema sein :) *zwinker zu Seelensturm*


    und das wichtigste: eine nette Community, wo man nicht sofort zusammengeschissen wird, wenn man mal nicht grade alle Paragraphen und Unterparagraphen und Sub-Paragraphen der Foren-Regeln durchgelesen hat...


    Woltlab z.b ist auch ein Vorzeige-Forum, weil hier egal wie die Leute grade drauf sind, immer auf einen freundlichen Umgangston geachtet wird... Das finde ich klasse.

  • Woltlab z.b ist auch ein Vorzeige-Forum, weil hier egal wie die Leute grade drauf sind, immer auf einen freundlichen Umgangston geachtet wird... Das finde ich klasse.

    Kann ich so nicht bestätigen. Marcel verschenkt da Millionen in dem er User verprellen lässt von Fanboys die ihre Mod Tätigkeit als Orden sehen. Ich hatte gerade wieder das Vergnügen jemanden da vorführen zu können (gmaps).


    Im Gegensatz zum WL Foren gibt es so etwas hier nicht. Und Tom hilft oft sehr viel weiter als er bezahlt bekommt! Sein größter Vorteil, er kann zuhören.


    Zu Gaby, nicht jedes Forum ist ein Support Forum. Aber in jedem Forum sollte man sich auf Lust und Leidenschaft konzentrieren. Dann wäscht eine Hand auch wirklich die andere. Die nur Konsumenten ... gut die fressen kein Brot! Du verstehst was ich damit sagen will? Die bekommen keine Extras.


    Übrigens gilt das aus meiner Sicht nicht nur für Tom, sondern auch für Andreas und Tim!


    Ja klar ich bin im Technex Team ... und wir streiten uns 24/7 weil es beide weiter bringt! Aber auch als DAU Translator bin ich manchmal nicht schlecht! Und Tim kann man wirklich Loch in den Bauch fragen, er erklärt sehr geduldig. Das macht eine Community aus finde ich!

  • Ich finde es gerade spannend, dass ihr zwei exemplarisch ganz unterschiedliche Erfahrungen im Community Forum gesammelt habt.


    Jeder wird vorab mit einer gewissen Erwartungshaltung in ein Forum gehen, sich einbringen und mit der Zeit bekommt man ja ein Gefühl für Atmosphäre, Ton und wer wie hilfsbereit ist. Gleichzeitig ist man selber vielleicht auch durch das eigene Projekt und die eigene Haltung "verwöhnt" und erwartet Dinge, die so nicht möglich sind.
    Das erlebe ich, nur ein Beispiel, immer schnell am Stil. In der ehemaligen WCom war ich pausenlos verwirrt, enttäuscht bis teils enrüstet über den flappsigen Ton, rüde Äußerungen oder der Kürzel-Wut einzelner Schreiber. Ich dachte mir, dass ihr Verhalten grob unhöflich ist, man das so nicht hinnehmen kann und ich selber auf gar keinen Fall in ähnlicher Manier agieren könnte. Als vermutlich kompletter Gegensatz schätze ich Stil, Stilmittel, dass man sich korrekt und umfänglich, höflich bzw. respektvoll ausdrückt und das so, als stünde man sich 1:1 gegenüber.
    Nach einiger Zeit in der WBB-Welt und den netten Hinweisen einiger WBB-Freunde habe ich auch gelernt, dass ich das nicht voraussetzen kann, der Ton anders wäre und ich gar nicht anfangen muss, mein Verhalten als eine Art Norm zu verlangen. Trotzdem, ich kann und werde nie schlechten Stil ertragen, nicht innerlich zusammenzucken oder mental denken "Das hätte man aber auch freundlicher ausdrücken können." Das habe ich einfach intus und gebe zu, ich würde mir schon wünschen, dass etwas mehr Zeit für die schriftlichen und grundsätzlichen Umgangsformen verwendet wird.


    Nur, da schwenke ich wieder zum Thema ein, man kann seine Mit-Forenmitglieder nicht erziehen, nichts mit Gewalt erfordern, sondern kann etwas vorleben, darf aber nicht glauben, dass das jedermann zur Nachahmung motivieren würde. Aber sollte es eigentlich innerhalb einer Community, die wirklich dem Namen nach eine Gemeinschaft bildet, nicht automatisch so sein, dass Umgangsformen, Hilfsbereitschaft&Co. normal sind? Wenn man in einen Verein eintritt, an der Arbeitsstätte ist oder auch nur beim Kaffeekränzchen sitzt, bildet man eine Gemeinschaft und passt sich an. Im www beobachtet man dagegen durch die vermeintliche Anonymität und Distanz nicht selten verbale Verrohung, Auswüchse wie das Bashing/Flaming, dass jeder auf sich schaut oder schnell reich werden will.
    Was läuft da also falsch, was braucht es, damit diese virtuellen Gemeinschaften zusammenwachsen und in positiver Hinsicht für sich und andere eine Bereicherung darstellen?



    Der Aspekt mit Rängen, Titeln und Funktionen ist für mich wieder einmal ein Punkt, der für mein subjektives Dafürhalten komplett falsch eingestuft wird. Es mag für Unwissende im ersten Moment toll (?) aussehen oder gar so wirken, als wäre eine Person besonders intelligent, versiert oder ein kleiner Forengott (?), wenn hinter dem Nutzernamen ein Rang steht, aber jeder, der ein Forum betreibt, Teammitglied ist oder es war, weiß doch genau, was das heißt. Es geht um tatkräftige Mitarbeit, dass man das Forum pflegt, sich um die Mitglieder kümmert, bei Fragen als Ansprechperson fungiert und sich auch um die kleinen und größeren zwischenmenschlichen Nöte kümmert. Kein aktives Teammitglied sitzt in der Ecke, betrachtet stolz den Rang und tut nichts, sondern man arbeitet. Der Rang markiert also nur overt, dass man stärker am Forum beteiligt ist und auch Dinge erledigt, die hinter den Kulissen passieren.
    Von daher kann ich einfach nicht begreifen, wie man Ränge als Statussymbol sehen kann, was z.B. auch so spektakulär daran ist, dass man eben im zitierten WoltLab Forum Teammitglied ist. Das ist am Ende des Tages auch nur ein Forum, das verwaltet und betreut werden muss, es ist größer und thematisch vielschichtiger angelegt, also braucht man kundige Mitarbeiter mit am besten viel Zeit und Fingerspitzengefühl für die unterschiedlichen Menschen. Aber, die Mitarbeiter sind genau so WBBler wie wir alle, haben oft ihre eigenen Projekte und ich behaupte einmal kühn, vermeintliche Leute mit Profilneurose und den Umgangsformen eines Neandertalers werden gar nicht in eine solche Position berufen. Plus, warum sollte man sie anders behandeln als jede andere Person im Forum? Wir sind alle Menschen, also behandelt man einander so und dann gibt es auch keine künstliche Ränge-Distanz. Zu einfach gedacht?



    Die Leidenschaft...das ist eines meiner liebsten Stichwörter, Rainer. Trotz einiger Zeit mittlerweile in der WBB-Welt lasse ich nicht von der Sicht ab, dass man ein Forum nur dann ins Leben rufen sollte, wenn man für das Thema brennt, dafür lebt, es wie ein Baby hegt und pflegt und das nicht wegen des Egos oder Dritter tut, sondern für sich und der Leidenschaft am Thema.
    Mir wurde schon gesagt, dass ich das zu radikal sehe, dass man Foren auch als Vertreib sehen kann, dass ich nicht erwarten könne, dass jeder Betreiber 150% gibt und man auch niemanden vor sich selber schützen kann, wenn eine vermeintliche tolle Idee kompletter Mist ist. Rational verstehe ich das, aber emotional kann ich das nicht mitansehen bzw. ich würde oft gerne hingehen und sagen "Wo bleibt dein Einsatz?", "Warum dümpelt dein Forum so vor sich hin?" oder "Lass es, tritt lieber dem Sportverein bei.", denn es tut doch in der Seele weh zu sehen, wie Foren verkommen. Es wird nicht selten viel Geld investiert, aber dann wird gedacht, das Projekt wäre ein Selbstläufer, als Betreiber lässt man eben die Mitglieder machen. Nein, Nein und noch einmal Nein, ein Forum ist Arbeit und die darf man nicht genau dann als beendet ansehen, wenn das Forum online gegangen ist.
    Und doch, wenn ihr euch einmal umseht, wo sehen wir wirklich Leidenschaft im Forum? Ist es nicht fast schon schon virtueller Freizeitsport, sich als Administrator zu titulieren und ein Projekt aufzubauen? Egal ob einen das Thema interessiert oder nicht, egal ob man die Zeit langfristig hat oder nicht, egal ob man sich auch technisch mit der Software auskennt und nicht - einfach mal installieren und schauen, was passiert. Das ist für mich der komplett falsche Weg und ich weiß nicht, ob ich die Leute für den "Mut" bewundern oder den Kopf schütteln soll.
    Ich bin vielleicht wirklich so radikal, aber ich will Einsatz sehen, ich erwarte das von jedem Betreiber und jedem, der auch nur ein Fünkchen Stolz im Leibe hat und sein Thema glühend vorbringt. Aber wie wird sich das noch ändern, wird es zukünftig eher noch schlimmer oder vielleicht tatsächlich besser (gerade auch in Hinblick auf WBB 4 und die neuen Komponenten der sozialen Netzwerke)?









    *Hust* Wenn ich jetzt leicht an einen kleriaklen Eiferer erinnere, der predigt und fordert, stoppt mich bitte sofort! :D

  • So viel Text und nicht mal Foren like formatiert! :cursing:


    Ein Forum ist nichts anderes als ein Marktplatz der Gefühle, der Gedanken, der Meinungen.


    Den Wert eines Forum macht bestimmt nicht:

    • technischen Spielereien
    • Quantität der Beiträge

    Das Thema und das Interesse von Menschen am Thema bestimmen den Wert! Interesse und rüde Umgangsformen passen nicht zusammen!
    Oberflächlichkeit und nicht zivilisierter Umgangston dagegen sind das beste Marketing Instrument überhaupt! Sie führen am schnellsten zum Erfolg! Ob man diese Art Erfolg dann allerdings will? Ich habe so meine Zweifel!


    Wo es kracht treten sich halt überall die Schaulustigen auf die Zehen!


    Zum WBB4 möchte ich noch nichts sagen. Ich habe das auch noch nicht gesehen! Ich fürchte aber, dass man da bei WL übers Ziel raus geschossen ist und erst das 4.1 wieder brauchbar wird.

  • Jedes Jahr gibt die "Digitale Gesellschaft" ihre Statistik rund um empirische Internetstudien heraus. Im Zentrum stehen Auswirkungen des Internets, aber auch das Nutzerverhalten. Dieses Jahr kann man z.B. sechs unterschiedliche Nutzertypen ausmachen http://www.initiatived21.de/portfolio/digitale-gesellschaft , die belegen sollen, wie bestimmte Bevölkerungsgruppen mit den neuen Medien umgehen, sie einstufen und welche Rückschlüsse das auch über sie als Personen zulässt.


    Vermutlich haben es Statistiken an sich, dass man selber oft denkt "Komisch, ich passe nirgends richtig hinein/dazu", von daher habe ich bei mir auch geschwankt bzw. nicht alle Kriterien würden 100% auf mich zutreffen (es gab leider keine Gruppe namens "Negativ eingestellte Computer- und Handy-Hasser, die sich in ihr Schicksal ergeben haben, aber hartnäckig mit ihm hadern und nicht müde werden, die gute alte Zeit der literarischen Salons zu loben." :whistling: ).


    Interessant bei solchen Untersuchungen ist aber, wie www, Smartphones etc. genutzt werden und was die Benutzer auch von ihnen erwarten. In Sachen Internet steht die Informationsbeschaffung vor Kommunikation/Austausch/Kennenlern-Optionen, ist das nun in Punkto Foren ähnlich zu sehen oder vertauschen sich hier die Positionen?



    Sicher, wenn man z.B. ein technisches Problem hat und ein Forum aufsucht, geht es um Informationsbeschaffung zur Abhilfe des Problemes. Doch in der Regel läuft das über Kommunikation, weil man nicht nur als nicht-registrierter Gast Zugriff auf Lösungeswege hat bzw. mitunter weitere Hilfe braucht oder nachhaken muss. Bleibt man dann gar Mitglied im Forum und bringt sich ein, würde das wiederum den kommunikativen Faktor stärken.



    Vielleicht sehe ich das auch zu idealistisch und als Nutzer ist man doch zweckgebundener in einem Forum unterwegs, nutzt lediglich eben die Kommunkation als notwendiges Medium, weniger aufgrund weiterer zwischenmenschlicher Kontakte?




    Diese Frage wird sicher komisch anmuten, aber darüber habe ich heute Abend nachgedacht: Ist man als Nutzer einer Plattform tendenziell eher daran interessiert Gleichgesinnte zu treffen oder möchte man eher unterschiedliche Leute treffen, um dadurch unterschiedlich auch zu "profitieren" (Erfahrung, Hintergrund, Austausch...)?


    Spontan dürfte man wohl zu Option a) tendieren - Gleichgesinnte -, was es bei Gaming-Seiten, spezifischen Fachforen usw. leichter machen dürfte ins Gespräch zu kommen (?). Nur, ich frage mich dann auch, ob das nicht auch dazu führt, das hermetische Gruppierungen entstehen, man sich abschottet, weniger gewillt ist auch andere Menschen zu integrieren und deren Haltung zu respektieren?
    Wenn ich also in ein Literaturforum gehen würde, treffe ich auf Leute, die mehr oder weniger sind wie ich. Schön, man wird dann bis zu einem gewissen Grad die selbe Sprache sprechen, aber habe ich dann automatisch die komplette Bandbreite an disparaten Meinungen, muss ich mich dann wirklich engagiert auch mit den Leuten aueinandersetzen, die Literatur nichts abgewinnen können? Wohl nicht, was tue ich dann aber in so einem Forum? Vielleicht kann ich den ein oder anderen Leser noch dazu bringen, seinen literarischen Horizont zu erweitern, ich kann mich über Genres informieren, die mich normalerweise nicht interessieren, aber es fehlt doch einfach die weitgefächerte Personenbühne mit allerlei Haltungen, inklusive Vorurteilen und Ablehnungen.



    Denke ich wieder einmal zu abstrakt und schramme schon an der Forenrealität vorbei bzw. was ist eure Meinung hierüber?