Wo ist voolia.de hin?

Ich möchte nicht in religiöse Gefilde abgleiten, aber kennt das noch jemand: "Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein"?

Man kann immer diskutieren, wie man was hätte anders und gar besser machen können, jeder Mensch hat auch ein anderes Empfinden in Punkto Stil, Professionalität, Verantwortung usw. und wann immer eine Seite offline geht, es ein Produkt nicht mehr gibt usw., ist es nur eine Frage der Zeit, bis Unkenrufe, "Insider" und dann auch allerlei gut gemeinte (?) Ratschläge eintrudeln. Sicher, man kann nun hingehen und genüsslich eine Person demontieren, die fachliche Reputation absprechen, das Produkt kleinreden und das Thema wie die sprichwörtliche Sau durch das Dorf treiben - und dann?

Es ist unbestritten, dass man als Nutzer schockiert bis enttäuscht reagiert, sich Fragen stellen und man im Affekt geneigt wäre den Ersteller nicht freundlich anzupacken, aber was auch immer seine Motivation war und ob das einmal oder zehnmal passiert ist - wer hat am Ende den größeren Schaden? Kurzfristig die Nutzer des Plugins, langfristig der Ersteller bzw. sein Ruf - "ausgleichende Gerechtigkeit"?

Trotz gutem Plugin, die Lage wäre deutlich verschärfter, würden wir hier über WoltLab spechen, die das Handtuch werfen wollten/würden. Netzwerg hat zwei Optionen bezüglich des Newssystems ins Spiel gebracht, sollte das durch die Vorgeschichte, nachzulesen im Thread von norse, nun obsolet sein, kann er Konsequenzen ziehen oder andere Leute nehmen das als Ausgangspunkt, um dann selber ein Newssystem zu etablieren (bzw. Jenso hat ja mit dem "Fireball CMS 2.0" schon vorgelegt). Auch eine schlechte Situation kann sich noch zum Guten wenden, von daher würde ich nie alles schwarz sehen, maximal hellgrau.

Also, die Situation ist nun so, ein Nachtreten ist schlechter Stil und wer weiß, ob man nicht selber irgendwann in eine Situation kommt, wo Andere über einen richten könnten. Der Plugin-Ersteller wird vermutlich in der ein oder anderen Weise Konsequenzen spüren und wird damit leben müssen, das kann man auch als Bestrafung ansehen. Der Blicke nach vorne ist zudem doch deutlich interessanter als der zurück, heute war es "voolia", morgen reden alle über Plugin X, von daher hoffe ich, dass nicht wenige Entwickler nun motiviert sind weitere tolle Produkte unter das WBB-Völkchen zu werfen. Wir haben schon das Kundenbereich-Plugin als Vorabtest-Produkt, Sebastian Öttl's Downloadbereich-Plugin wird vielleicht auch bald in den Startlöchern stehen, Teralios kümmert sich um die "nexth"-Produktpalette, Cr@@gle hat sowieso immer ein Plugin-Ass im Ärmel und wer weiß, was die anderen Entwicklerherren austüffteln, sicher sitzen nicht im Liegenstuhl und schlürfen Cocktails...

Hier bitte: http://www.wcfsolutions.com/fo…ebase-downloadshop-t2518/

Auch richtig, norse, das sehe ich ein bzw. ich fand die Diskussion im Community Forum inklusive Reaktion auf subseven's Thread teils bemerkenswert.

Zugleich, wenn man spitzfindig wäre, was war und ist mit den Forenbetreibern, die ihre Plattform schließen - die Gründe hierfür sind mal mehr und mal weniger plausibel und faktisch nachvollziehbar -, um dann nach einer gewissen Zeit unter neuem Nutzernamen ein neues Projekt zu eröffnen und so zu tun, als wäre alles im Lot, nie etwas passiert usw.?

Was ist mit den Leuten, die bei Nachfrage sagen, sie wären nicht der Besitzer der Plattform X, verhalten sich aber wie die Betreiber und es ist klar, dass die Impressumsdaten lediglich aus taktischen Gründen von einem Teammitglied/den Ko-Betreiber o.ä. stammen?

Was ist mit den Leuten, die sich als seriöse Seitenbetreiber präsentieren, sogar legal Produkte in Shops erwerben, aber dann, aus welchem Grund auch immer, diese Produkte auf einer illegalen Seite anbieten?

Wie begegnet man den Betrügern in den Marktplätzen, die unwissende, gierige und/oder leichtgläubige Nutzer dazu bringen ihnen Geld zu senden oder Accountdaten, die Gegenleistung wird aber nie erbracht?

Wie stehen wir zu Mobbing, Rufmord, Stalking, diffamierenden Threads und der Haltung, dass mehr ein jeder gegen jeden herrscht als ein miteinander?

Das ist verkürzt notiert und ich denke, du siehst, worauf ich hinaus möchte?

Wenn ich es so deutlich sagen darf, es gibt für jemanden wie mich keine Erklärung oder gar Entschuldigung für rüde Wortwahl und schlechte Manieren - ob außerhalb des www oder virtuell. Ich erwarte nach wie vor Anstand, Respekt und dass sich jeder so professionell wie möglich verhält, weil ich das im Gegenzug auch bereit bin einzubringen. Nur ist die Realität anders und gerade im Internet muss man vorsichtig mit einer gewissen Erwartungshaltung sein. Die Hemmschwelle in Punkto Lug, Trug, Unbedachtheit, Verzerrung etc. ist meiner Einschätzung nach höher als außerhalb des Netzes, was nicht zuletzt an der Entkörperlichung liegt und dass virtuelle Papier geduldig ist, man ihm viel anvertrauen kann.

Es wäre also schön, würden alle Leute nach einem etablierten Kodex oder einfach nur den "üblichen Gepflogenheiten" agieren, aber schon das ist eine utopische Idee und Formulierung. Ich kann wirklich jeden Ärger verstehen, habe selber Lehrgeld bezahlt und im Affekt neigt man zu allerlei Äußerungen, die man 3 Stunden später eventuell bereut, aber die Frage ist, zeigen solche Vorfälle nicht auch, in welchem Verhältnis wir uns befinden? Wie abhängig man sich macht (auch wenn man das vermutlich so nicht empfindet), was man erwartet, erwarten kann oder eben auch nicht. Ich rufe nicht dazu auf eine Ära der Plugin- und Design-Selbstbestimmung zu einzuläuten , eine Art Prangersystem á la Amerika ist keine Lösung und selbst wenn es eine Schwarze Liste von Anbietern gäbe - ist man auf Lebzeit vor solchen Leuten und anderen Vorkommnissen gefeit? Leider nicht.

Wenn ich dann so direkt frage, worüber regen wir uns wirklich auf - über den Hersteller, der eventuell/wahrscheinlich das Weite gesucht hat, oder darüber, dass vermeintliches Vertrauen und eine gewisse Erwartungshaltung enttäuscht wurde, wir also vielmehr uns im Sinne eines Sigmund Freud anprangern, das aber auf ihn lenken?
Vielleicht ist das schon wieder zu psychologisch gedacht und tut in der Diskussion nichts zur Sache, aber kommt man zugleich nicht an diesen Punkt, wenn man wirklich tief in sich hineinhört und die Motive für den Unmut hinterfragt?