Bezahlen...tun immer andere?!

  • Für mich klingt es zu pauschal, es so zu formulieren:



    Ein Forum sollte meiner Meinung nach nicht so auf solche Abos etc zugreifen, weil normalerweise erstellte man sein Forum um irgendwem irgendwas zu geben, zu helfen nicht um Geld zu machen.


    Das dürfte bei privaten Foren im weitesten Sinne noch zutreffen, aber bei von Beginn an kommerziell angelegten Projekten nicht. Wenn ich also bewusst die Entscheidung treffe meine Dienste nicht gratis anzubieten, geht es mir in erster Linie nicht zwangsläufig darum "Geld zu machen", sondern um einen rein sachlichen Servicegedanken mit dazugehöriger Bezahlung: Leistung für Entgelt. Das können potenzielle Service-Nutzer dann annehmen oder nicht, das ist völlig legitime Marktwirtschaft nach meinem Verständnis.





    Zudem denke ich das nicht alle Forenmitglieder oder Interessierte bereit sind Geld zu zahlen nur damit sie z.B. einen bestimmten Bereich sehen können.


    "Sehen" darf man hierbei nicht rein wörtlich nehmen. Es gibt auch seriöse Beratungsseiten, die durch zusätzliche Angebote modulare Ergänzungen anbieten. Physisch gesehen sehe ich dann schon weitere Bereiche auf der Seite, aber die nutze ich dann ja auch aktiv bzw. so ist es angedacht (1:1-Therapieberatung, Lebenshilfe u.ä.).
    Einmal mehr denke ich, wenn es um reale Leistung geht, nicht mehr um eine Art zwischenmenschliches Gutmenschentum, erweiterten Service, der sich aber noch ihm Rahmen bewegt, ist Bezahlung in Ordnung. Einer bietet an und gibt, ein anderer nutzt es, wird ja nicht gedrängt oder zu einer Art Mensch zweiter Klasse degradiert, wenn er/sie das Angebot nicht nutzt.






    Wer Geld verdienen will kann arbeiten gehen.


    Das dürfte all den seriösen kommerziell agierenden Serviceanbietern im www sauer aufstoßen. Es macht keinen Unterschied, wo und wie ich meine Dienste anbiete, also ob ich als Selbstständige in einem Büro sitze, in einem Homeoffice oder meine Arbeit im Internetcafe verrichte, es zählt nur, dass ich meine Leistung erbringe und dafür bezahlt werde. Ob ich dann meine Bezahlung von Frau Müller erhalte, die ich persönlich kenne, oder Bärchen1234, spielt auch keine Rolle, es geht strickt um Service inkl. Bezahlung und hat meiner Meinung nach absolut nichts damit zu tun, das ich z.B. zu faul wäre als reguläre Büroangestellte o.ä. zu arbeiten. Gerade im Zeitalter von eCommerce hat sich doch der Dienstleitungssektor erweitert, es ist genau so legitime Arbeit wie die außerhalb des www.







    Generell ist es so geplant dass er seine Seminar Videos dort mit HIlfe der GalleryExtension in die WL Galerie hoch lädt und nur die priviligierte Benutzergruppe (die bezahlt hat) auch die Videos dann sehen kann.


    Dabei würde mich eher interessieren, ob er selber den Begriff bzw. Status "privilegiert" nutzen will/wird?
    Im englischsprachigen Raum wäre das kein Problem, da ist die semantische Dimension klar und wird auch einfach nur als Form von "Mehrwert" aufgefasst. Stell dich aber in Deutschland in ein Forum und unterteile Leute hinsichtlich "normal" und "privilegiert", das Protestgeheul höre ich förmlich schon.

  • Dabei würde mich eher interessieren, ob er selber den Begriff bzw. Status "privilegiert" nutzen will/wird?


    Im englischsprachigen Raum wäre das kein Problem, da ist die semantische Dimension klar und wird auch einfach nur als Form von "Mehrwert" aufgefasst. Stell dich aber in Deutschland in ein Forum und unterteile Leute hinsichtlich "normal" und "privilegiert", das Protestgeheul höre ich förmlich schon.

    Das war nicht so wie im deutschen gemeint.
    Im schreibfluss viel mir nur grade kein anderes (deutsch passendes) Wort ein.


    Es handelt sich um den besten australischen Diskuswerfer der seine Seminare gerne online zur Verfügung stellen möchte. Gemeint waren einfach nur dass Benutzer die bezahlt haben für die Videos/Seminare diese auch sehen können.
    Die seite wird es nur auf englsich geben, genauso wie die Videos. (auch Wenn Benn sogar deutsch spricht :D)

  • Da wir beim Thema Bezahlung und auch Kommerzialisierung waren, vielleicht hat der ein oder andere hier eine der Diskussionen rund um die re:publica letzte Woche verfolgt? Genauer gesagt die provokant formulierte Fragestellung


    "Sind YouTuber wachstumsgeile Kommerzhuren?"
    Quelle: https://re-publica.de/session/…chstumsgeile-kommerzhuren



    Kern der Frage war, können Ehrlichkeit und Kommerzialisierung eine Einheit bilden oder sind es per se antagonistische Positionen?
    Auf der einen Seite stehen also bekannte und professionelle YouTuber, die nicht selten eine 70-Stunden-Woche haben und versuchen, durch ihre Abonnements und Partnerprogramme von dieser Tätigkeit zu leben. Auf der anderen Seite stehen die Leute, die das große Geld wittern, gesponserte Gegenwerte annehmen und daher ihm Ruf stehen, sich für einen "Zuhälter" zu "prostituieren". Sprich, Inhalt und Qualität gehen nach der zahlungskräftigen Hand.


    So überspitzt die Fragestellung ist, im Wesentlichen greift sie das auf, was auch wir innerhalb der sich verändernden Community-Szene beobachten können. Während es zu WCom-Zeiten die Regel war, dass Produkte in der Datenbank eingeordnet wurden und man kommerzielle Projekte via PN klärte bzw. das über die bekannten und großen Fachseiten tat, haben wir nun den PluginStore sowie weitere individuelle Angebotsseiten. Manche Nutzer lamentieren, für viel zu viele Produkte würde Geld verlangt, nicht jedes Plugin müsse man auch für z.B. 1,99 Euro veräußern. Andere Nutzer sehen in der Bezahlung einerseits eine Art Selektion hinsichtlich der Qualität, Reputation und andererseits zum Teil auch eine Form der Honorierung von Leistung.


    An kreativem und arbeitstüchtigem Nachwuchs mangelt es nicht, die Frage ist, wie seht ihr die Situation innerhalb der WBB-Szene? Befördert oder schwächt der kommerzielle Rahmen das Prinzip von Angebot und Nachfrage, unterstützt oder behindert eher die Community als solches oder ist die Kommerzialisierung einfach der nächste logische Schritt gewesen, in Zuknuft werden wir verstärkt weitere kostenpflichtige Angebote, Abonnements usw. erleben/nutzen/einsetzen?

  • anche Nutzer lamentieren, für viel zu viele Produkte würde Geld verlangt, nicht jedes Plugin müsse man auch für z.B. 1,99 Euro veräußern. Andere Nutzer sehen in der Bezahlung einerseits eine Art Selektion hinsichtlich der Qualität, Reputation und andererseits zum Teil auch eine Form der Honorierung von Leistung.

    ich denke mal dass es nicht verkehrt ist gewisse Entwickler auch ihre Plugins verkaufen da sie einen großteil ihrer Arbeit darein stecken.
    Denke es kommt aber oft auch aufs Plugin an.....

  • Ich bin ja einer der Entwickler, welche von kostenfrei zu kostenpflichtig umgeschwenkt hat. Ich will mal kurz erklären, was mich dazu bewegt hat und warum ich mich, nach langem hin und her, dazu entschieden habe nur noch vereinzelt Produkte kostenfrei anzubieten.


    Das Problem in der WCF-Community ist leider, dass viele einige Nutzer die Plugins und, vor allem, den Support als selbstverständlich ansehen. Viele verstehen einfach nicht, dass hinter einem Plugin massig Arbeit steckt. Ein Plugin besteht halt nicht nur aus Codezeilen. Als Entwickler, der kostenlos entwickelt, wird man immer wieder mit Forderungen in einem Ton der nicht akzeptabel ist übersät. Einige sehen es noch nicht einmal ein, sich in einem Support-Forum zu registrieren, sondern fordern Support via Konversation oder in den Kommentaren, was oft unmöglich ist.


    Werden Fehler bei einem Plugin gemeldet, müssen die unverzüglich geprüft und behoben werden. Ob der Entwickler gerade Zeit hat oder nicht ist egal, immerhin wird das Plugin ja verwendet und muss absolut fehlerfrei laufen.


    Bei kostenpflichtigen Plugins könnte ich es ja verstehen, aber dort habe ich es aber, bspw. noch nicht erlebt.


    Daher bin ich bspw. dazu übergegangen meine Plugins kostenpflichtig zu vertreiben.


    Ähnliche Berichte habe ich auch von anderen Entwicklern gehört, die dies genauso empfinden. Es ist einfach unverständlich geworden und schade für die, die kostenfreie Plugins noch zu schätzen wissen.


    Edit: Ich will nur mal ein aktuelles Beispiel aus der Bastelstube geben: https://tims.bastelstu.be/foru…ppe/?postID=3858#post3858

  • Genau aus den Gründen die @Josh schon genannt hat, habe ich damals umgestellt und stelle so keine Kostenfreien Plugins mehr her. Auf Support Anfragen in der W-Com gehe ich inzwischen normal nicht mehr ein selbst bei meinen Kommerzielle Produkten. Der Aufwand ist für mich einfach viel zu groß, ich verweise sie auf meine Seite wo sie Support bekommen.