da ist was dran..... nur nennt man den "Glauben" in der Wissenschaft Axiome (Ein Axiom ist ein Satz, der nicht in der Theorie bewiesen werden soll, sondern beweislos vorausgesetzt wird) ...... im Kern nicht anderes als an Gott zu glauben.....
Nur, dass ein Axiom aus einer Beobachtung entsteht. Gott kannst du in der realen Welt aber nicht beobachten.
Außerdem stellt die Wissenschaft an Axiome einige Anforderungen, so müssen Axiomensysteme in sich stringent sein, d.h. alle Axiome, und alle daraus ableitbaren Theoreme dürfen sich nicht widersprechen (Korrektheit). (Man kann im übrigen durchaus Axiomensysteme erstellen, in denen 2+2 = 3 gilt, und die trotzdem völlig korrekt sind, und in denen sich wunderbar mathematisch rechnen lässt.)
Beim Glauben fällt das schon schwerer - alleine das Alte Testament enthält jede Menge Widersprüche, und selbst so einfache Dinge wie die Allmacht, Allwissenheit und Allgüte Gottes führen in Zusammenhang mit mehreren biblischen Geschichten zu krassen logischen Problemen.
Insofern sollte man jeden Vergleich zwischen Wissenschaft und Religion besser vermeiden. Das ist wie Äpfel und Birnen vergleichen.
Ich bin in erster Linie auch Naturwissenschaftler, aber sicherlich auch gläubig. Das widerspricht sich nicht wirklich, wenn man es von einem bestimmten Standpunkt aus sieht. Man sollte beides nur nicht vermischen. Das eine ist eben Glaube und das andere Wissenschaft.
Wissenschaft versucht eben auch nicht, Dinge wie Nächstenliebe zu vermitteln, und der Glaube macht keine Annahmen darüber, ob nun das Higgs-Teilchen existiert oder nicht.