Gehen den sozialen Netzwerken Luft und Mitglieder aus?

  • Was meint ihr dazu, seht ihr noch gute Chancen dafür und ich bin zu pessimistisch oder könnte da etwas dran sein?

    Ich denke, es wird sich erst mal zeigen müssen. Nehme ich die Erfahrungen aus der GameStar-Community, wird sich nach anfänglichen "Beschwerden" irgendwann Normalität einstellen und auch Akzeptanz. Ab einem gewissen Punkt wird man dann auch mit Sarkasmus auf entsprechende "Dislikes" reagieren. ;)


    Im Endeffekt entscheidet man als Person selbst, ob einem ein Dislike stört oder nicht. ;)

  • Einen entscheidenden Vorteil haben die sozialen Netzwerke schon, sie bringen viele User ins Internet.

    Ob das ein Vorteil ist, sei dahingestellt.

    Aber man sollte sich immer gut überlegen, informieren was möchte ich damit für mich erreichen, bevor man sich in einem oder mehreren sozialen Netzwerken registriert

    Einige informieren sich im Vorfeld, jedoch nicht alle.
    Dazu kommt die Bereitschaft von einigen, Nutzungsbedingungen zu akzeptieren, nur um im entsprechden sozialen Netzwerk "dabei" zu sein.

  • ...,umso eher wird zum Dislike gegriffen statt den Disput zu suchen und sich inhaltlich mit der Aussage zu befassen.

    Sorry, habe es erst jetzt richtig gepeilt.
    War gedanklich schon bei meiner heutigen anstehender Wurzelbehandlung, jetzt ist nur noch alles taub aber der Kopf ist wieder freier.


    Gut, wer sich die Mühe macht, kann natürlich auch schreiben.
    Geht aber zumeist in die Hose und eskaliert.
    Foren sind die beste Referenzen und es ist nicht verwunderlich, wie schnell Themen dicht gemacht werden. Und da reden wir nur von ein paar Beteiligten.


    Letztendlich wird meiner Meinung nach bei FB die Knopflutscher den "Lesern und Schreibern" überlegen sein. Der eine Button ist es ja jetzt schon.
    Irgendwas drücken ist einfacher als sich in schriftlicher Form auseinander zu setzen.
    Mit dem Handy ist es beim Einkaufen eh schon schwer genug zwischendurch bei Facebook zu posten, was man gerade für abgefahrene Dinge in der Warteschlange an der Wursttheke erlebt.
    Es hört sich sicherlich überspitze an, ist aber so.


    Will ich mich gepflegt unterhalten, dann bestimmt nicht bei Facebook.


    Mir machen nur die Opfer von Cybermobbing's Sorgen und um die Personen, die sich alles zu Herzen nehmen.
    Manchmal ist der Mensch ja echt Schwein und möchte zu gerne andere Personen leiden sehen und jetzt auch nur noch per Knopfdruck.

  • Foren sind die beste Referenzen und es ist nicht verwunderlich, wie schnell Themen dicht gemacht werden. Und da reden wir nur von ein paar Beteiligten.

    Na ja, es kommt auch immer auf die Foren und die Teams an. Ich hab schon sehr gesittete Foren erlebt - WarHammer und unser Gildenforum - aber ja, du hast da absolut recht.

    Mit dem Handy ist es beim Einkaufen eh schon schwer genug zwischendurch bei Facebook zu posten, was man gerade für abgefahrene Dinge in der Warteschlange an der Wursttheke erlebt.

    Das ist ja das primäre Problem: Man macht alles schnell schnell und dann wundert man sich, wenn es kracht. ;)

    Es hört sich sicherlich überspitze an, ist aber so

    Du überspitzt es ja nicht. Es reicht, wenn man mal mit offenen Augen durch die Welt geht.

    Will ich mich gepflegt unterhalten, dann bestimmt nicht bei Facebook.

    Dafür ist Facebook eigentlich auch nicht da. Das Problem ist aber die Kultur, die dadurch Einzug hält, die wirkt sich ja auch im RL aus...

  • Wir sprechen im Moment ja noch über die Wirkung des zukünftigen "Dislike"-Buttons, die andere Ebene wären möglichen Auswirkungen. Gib Leuten Macht und schau, was sie damit machen.


    In diesem Kontext erinnere ich mich an die künstlerisch-provokative Aufforderung "Die Guillotine" (wer es eventuell nicht mehr parat hat, kann sich hier schnell einlesen: http://www.spiegel.de/unispieg…-schaf-lebt-a-833856.html) und welche Wellen es schlug. Im Kern stand dabei jedoch die Frage: Wer/Was ist schlimmer - der Aufruf zur (Schein-)Tötung oder dass Leute wirklich für diese abstimmten?


    Tendenziell wird das Klick-Verhalten in sozialen Netzwerken doch - meine vorsichtige Einschätzung - leicht verharmlos, um nicht zu sagen nivelliert. Also, ein paar "Minderbemittelte" klicken einfach, wissen aber gar nicht, was sie tun. Beim "Like" auf ein Urlaubsbild ist es auch kein Problem, bei Hetz-Posts aber schon. Macht man es sich aber nun nicht doch zu einfach und sagt, dass eben besagte "Minderbemittelte" dümmlich abstimmen, nicht reflektieren und denken, im www wäre das ok, weil es aus ihrer Sicht Distanz zum realen Leben und ihnen als realer Person gibt? Wäre es nicht auch möglich zu sagen, diese Leute wissen sehr wohl, was sie tun, das soziale Netzwerk zeigt nur zu gut die eigene, nicht selten asoziale Seite auf, die sonst unterdrückt wird?



    Das Drücken auf den vermeintlich falschen Button, fehlende Empathie u.ä. hat dann auch bereits Arbeitnehmer den Job gekostet - wie seht ihr das? Auf der einen Seite die freie Meinungsäußerung in der Freizeit (so die Sicht der Angeklagten/Angezeigten/Entlassenen), auf der anderen Seite die Sicht, dass z.B. rassistisches, sexistischen...Gedankengut auch nicht im www halt macht, geahndet wird.
    Folgerichtige Haltung bzw. Entscheidung oder der Versuch, die Büchse der virtuellen Pandora nachträglich wieder zu schließen und Regeln einzuführen?





    Mir machen nur die Opfer von Cybermobbing's Sorgen und um die Personen, die sich alles zu Herzen nehmen.
    Manchmal ist der Mensch ja echt Schwein und möchte zu gerne andere Personen leiden sehen und jetzt auch nur noch per Knopfdruck.


    Um das noch aufzugreifen und einzubeziehen: Du sprichst betont vom Mensch, der das tut, dafür soziale Netzwerke "lediglich" als Ort missbraucht, oder siehst du die "Schuld"-Frage anders, mehr auf Seiten der Netzwerke? Eine gefühlte Gretchen-Frage, ich weiß, ich könnte jetzt auch keine klare Antwort geben, würde daher einfach gerne deine Meinung hören, um darüber nachzudenken.

  • ... oder siehst du die "Schuld"-Frage anders, mehr auf Seiten der Netzwerke?


    Bin zwar nicht @Fishzilla, ist aber interessant die Diskussion :thumbsup:


    Zwar ermöglichen "soziale Netzwerke" eine Menge, jedoch praktizieren aus meiner Sicht Cybermobbing die NutzerInnen.


    Und "Minderbemittelte" verstärken das (z.B. ist es populär, mitzumachen) ungemein.
    In manchen Fällen entsteht dadurch eine Art Mobbing-Lawine.

  • Mir machen nur die Opfer von Cybermobbing's Sorgen und um die Personen, die sich alles zu Herzen nehmen.
    Manchmal ist der Mensch ja echt Schwein und möchte zu gerne andere Personen leiden sehen und jetzt auch nur noch per Knopfdruck.

    ich bin selber auch auf FB und sehe da einiges. Es ist einfach nur schrecklich wie Leute Spass dran haben andere Fertig zu machen und dafür sehr viele Likes kriegen. Es wird also fleissig das Knöpfchen gedrückt, oft ohne wirklich zu wissen um was es geht. Manche drücken es nur weil ihre "Freunde" es gut finden, selber den Likebutton drückten.


    Doch seit paar Wochen läuft da was ganz anderes ab. Hetzerei, gefälschte Bilder, Lügen, etc alles gegen die Flüchtlinge. Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextreme kriegen da viel Zuspruch und viel mehr Likes als die wo einzelne User runtermachen. Was da an Sprüchen und Bildern etc kommt ist grausam und kaum noch in Worte zu fassen. Genau diese Posts der Rechtsextremen, der Ausländerfeindlichen Menschen, kriegen Likes das es einem nur noch übel wird.


    Wenn das vielleicht irgendwann nachlässt dann geht man wieder auf die Schwächeren los, denn das ist schon Normalität auf FB. Wer keine Nerven hat, darf nichts auf FB schreiben, da es immer wen gibt der böse über einen herzieht, alles verspottet und viele likes dafür kriegt.

  • Mal ganz dumm gefragt, da ich selbst ja keinen Facebook-Account habe und das ganze Angebot nicht nutze:


    Die Plattform kann doch kein rechtsfreier Raum sein, oder irre ich da? Wenn es wirklich zu fremdenfeindlichen oder gar volksverhetzenden Inhalten kommt (deren Veröffentlichung nach deutschem Recht strafbar ist), muss es doch Möglichkeiten des Meldens von derartigen Inhalten und ein moderatives Eingreifen geben, oder kann da in der Tat jeder tun und lassen, was ihm gerade einfällt?





    Gruß norse

  • Die Plattform kann doch kein rechtsfreier Raum sein, oder irre ich da? Wenn es wirklich zu fremdenfeindlichen oder gar volksverhetzenden Inhalten kommt (deren Veröffentlichung nach deutschem Recht strafbar ist), muss es doch Möglichkeiten des Meldens von derartigen Inhalten und ein moderatives Eingreifen geben, oder kann da in der Tat jeder tun und lassen, was ihm gerade einfällt?


    Es gibt bei FB durchaus die Möglichkeit bedenkliche Inhalte zu melden. Das Problem besteht aber darin, dass die US-Unternehmensleitung so ihre ganz eigene Auffassung hat, was "rechtlich bedenkliche" Inhalte sind und was nicht. ^^


    So werden beispielsweise Oben-ohne-Photos, wo man blanke Nippel sieht, sehr zeitnah durch Moderatoren entfernt. Häufig werden die User-Accounts mit solchen Uploads auch sofort komplett gesperrt.


    Wenn es aber darum geht fremdenfeindliche oder volksverhetzende Inhalte zu zensieren, agieren die FB-Admins weit weniger rigoros. In der Auffassung der Amerikaner fallen solche Inhalte noch in die Rubrik "freie Meinungsäußerung", und werden deshalb idR. nicht gesperrt bzw. es wird erstmal ewig lange geprüft und die Sperrung zieht sich über Wochen oder Monate in die Länge. Wenn entsprechende Inhalte dann tatsächlich irgendwann mal entfernt werden, sind diese längst ein alter Hut und wurden schon von unzähligen Lesern gesichtet. Das ist das große Problem an der Sache.