Ab wann ist ein Forenprojekt gescheitert?

  • Hmm... Ich kenne Foren da wird teilweise tagelang nicht ein einziger Beitrag verfasst. Manchmal noch länger.
    Es ist dort sehr, sehr ruhig. Und trotzdem... Ich glaube nicht, dass das Forum so schnell den Bach runter geht. Klar gab es dort auch mal richtig aktive Zeiten, aber das ist schon lange her...
    Trotz allem liebt jedes Mitglied (egal welche Position es hat) dieses Forum. Und es ist schön immer mal wieder ohne Stress oder sonst etwas dorthin gehen zu können und schreiben zu können. Eine Antwort kommt unter Garantie immer. Manchmal muss man nur eben länger warten. Aber dafür wird sich dort mit jedem einzelnen auseinander gesetzt und es kommt nicht so viel 0815 Zeug!


    PS: Versuch doch mit dem Fanclub zusammen zu arbeiten!

    Der Adminkindergarten befindet sich hinten links in der Ecke.
    Es gibt auch extra rosa Wattebällchen, mit denen ihr euch gegenseitig blutig werfen dürft!
    :smoker:

  • Ich denke weiter über dieses Thema nach und wollte daher noch einige Gedanken in die Runde werfen.


    Zum einen habe ich über deine Rückmeldung nachgedacht, Micky12, und mich gefragt, was genau einen Nutzer an (s)einem Projekt festhalten lässt. Ist es der reale, physische Ort, also Forum X inklusive seinem Außen- und Innenleben, hängt man an den Leuten, die Teil des Projektes sind, oder kann es auch einfach "nur" Gewohnheit sein, weil man seit einem bestimmten Zeitraum gewohnt ist, eine Seite anzusteuern?


    Darüber habe ich aus meiner Sicht nachgedacht, weil ich unlängst selber nach der Schließung eines Projektes kurzzeitig niedergeschlagen war. Das vermutlich Paradoxe an der Situation war, dass ich selber lange nicht mehr als aktives oder überhaupt visuell sichtbares Mitglied auf dieser Seite war, man also sagen könnte, es hätte mich emotional gar nicht tangieren dürfen/müssen. Und trotzdem konnte ich die Entscheidung zur Schließung zwar rational nachvollziehen und bin mir nicht sicher, ob ich an der Stelle des Betreibers anders entschieden hätte, aber emotional war es weniger einfach. Warum diese Haltung, habe ich mich gefragt?
    Für mich war es eine Mischung aus Erinnerung, plus dass ich an die Leute dachte, mit denen ich dort eine schöne Zeit verbracht hatte. Ich war Teil des Projektes, es war so gesehen meine erste Betätigung als tatsächlich offizielles Teammitglied und auch wenn ich nie alleine und real administriert habe - was sowieso nicht mein Metier ist - habe ich dort die meisten meiner jetzigen engen WBB-Freunde und geschätzten Kollegen kennengelernt und mir so manche hartnäckige Diskussion geliefert. :D Solche Erfahrungen und Erinnerungen bleiben, ich sehe das Positive an dem Projekt, kann noch heute über die ein oder andere lustige bis kuriose Geschichte lachen und bei der Schließung des Projektes wird eben der konkrete Ort entfernt. Sicher, all diese Erinenrungen bleiben, aber ich habe sie auch visuell mit dem Projekt verbunden und wusste zumindest im Hinterkopf, das Forum ist noch da, auch wenn ich selber nicht mehr dort bin.


    Gleichzeitig ist es egoistisch zu erwarten oder gar zu fordern, ein Projekt müsse auf ewig bleiben, weil man es gewohnt ist, das weiß ich auch. Nur, unterm Strich muss man sich vielleicht tatsächlich sagen, es ist am Ende des Tages nur ein Forum, ein virtuelles Projekt und was bleibt, sind die Leute, mit denen man auch danach noch in Kontakt bleibt (oder auch nicht). Folglich weiß ich nicht, ob man unter allen Umständen an einem Projekt festhalten sollte, gar muss, oder ob man es nicht als temporäre Erfahrung sehen und daraus andere Erfahrungen mitnehmen sollte?
    An der Stelle schaue ich nun einmal bewusst in deine Richtung, chakuzo, du hattest doch in unserem letzten Gespräch auch deine Meinung dazu geäußert, wir könnten das hier einmal vertiefen?




    Was für mich nach wie vor ein schwieriges Thema ist, ist, wie man ein Projekt tatsächlich unter dem Aspekt "Erfolg" bewerten soll.
    Wenn wir Erfolg rein auf Nutzerzahlen und z.B. Verkäufe festlegen, dann kann man das so auch tun und sagen, ob Forum X erfolgreich/er ist als Forum Y.
    Was machen wir aber, wenn wir in einem Diskussionsforum 10.000 Mitglieder haben, von denen aber täglich nur 20 Online kommen und nur 3 schreiben, als Beispiel? Von der Außenwirkung der Zahlen her kann das Projekt dann als erfolgreich angesehen werden, aber nicht vom Innenleben her.
    Ist ein Projekt erfolgreich oder weniger erfolgreich, wenn es weniger reale Verkäufe gibt, aber die Leute einfach gerne hinkommen und sich austauschen bzw. unterstützen?



    Ich selber habe andere Maßstäbe und kann mir sicherlich auch den "Luxus" gönnen, dass ich nicht über meine eigene Plattform urteilen muss bzw. ich finde andere Dinge wichtiger als kommerzielle Aspekte. Gleichzeitig weiß ich, dass man es nicht nur so sehen kann, daher würde ich diese Gedanken einmal an euch weitergeben und eure Meinung erfragen.

  • Ich möchte nur kurz mal auf den unteren Teil eingehen

    Zitat

    Was für mich nach wie vor ein schwieriges Thema ist, ist, wie man ein Projekt tatsächlich unter dem Aspekt "Erfolg" bewerten soll.
    Wenn wir Erfolg rein auf Nutzerzahlen und z.B. Verkäufe festlegen, dann kann man das so auch tun und sagen, ob Forum X erfolgreich/er ist als Forum Y.
    Was machen wir aber, wenn wir in einem Diskussionsforum 10.000 Mitglieder haben, von denen aber täglich nur 20 Online kommen und nur 3 schreiben, als Beispiel? Von der Außenwirkung der Zahlen her kann das Projekt dann als erfolgreich angesehen werden, aber nicht vom Innenleben her.
    Ist ein Projekt erfolgreich oder weniger erfolgreich, wenn es weniger reale Verkäufe gibt, aber die Leute einfach gerne hinkommen und sich austauschen bzw. unterstützen?

    Wie würdest du denn den Erfolg oder nicht Erfolg bei meinem Projekt beurteilen? Wie soll ich ihn selbst beurteilen?


    Ich hab eine handvoll aktive Leute im Forum, bei etwas über 2.000 Beiträgen insgesamt... Im Schnitt ca. 70-80 Besucher am Tag (Fireball CMS Statistik)... In knapp 7 Monaten über 3.500 Downloads der knapp 30 hochgeladenen Musikdateien...


    Hm.. Ist das nun erfolgreich?


    Für mich ganz klar: Ja! Ich finde diese Zahlen (wenn man es mal darauf reduziert) beachtlich. Ich hätte damit nicht gerechnet in der "kurzen" Zeit. Und da mir schon oft gesagt wurde, dass mein Projekt noch viel Potenzial habe, bin ich erst recht der Meinung, das ich es am Leben erhalten "muss".

    • Teambeitrag

    Ich kenne Foren da wird teilweise tagelang nicht ein einziger Beitrag verfasst. Manchmal noch länger.


    Das ist ein interessanter Aspekt, solche Foren kenne ich auch. Letztendlich muss sich jeder selbst seine Zeile stecken um beurteilen zu können ob das Forum ein Erfolg ist oder nicht. Reicht es einem aus nur eine Plattform zu stellen und ist man zufrieden wenn diese sporadisch genutzt wird? Nur weil in einem Forum nicht jeden Tag 30 Beiträge geschrieben werden, ist dieses nicht sinnlos. Bei speziellen Themen gibt es vielleicht gar nicht viel zu schreiben, aber wenn etwas geschrieben wird, dann sollte natürlich darum eine Diskussion entstehen.


    Bei einem Fanforum ist das mit der Inaktivität eher schwierig, man will sich ja mit anderen Austauschen auch mal über ganz banale Dinge, da bedarf es einer gewissen Grundbasis an aktiven Mitgliedern. Sonst turnt man nur als Alleinunterhalter rum.


    Was sich noch als einen wichtigen Erfolgsindikator empfinde ist das kontinuierliche Wachstum, sei es das sich nur neue Mitglieder registrieren, das zeigt wenigstens das Potential und das Interesse an einem Projekt. Wenn sich über länge so gar nichts an der Mitgliederzahl tut, dann sollte einem klar sein das sich da auch künftig nicht mehr viel tun wird. Registrieren sich jedoch regelmäßig neue Mitglieder, dann gilt es mehr den Fokus darauf zu legen wie man sie zum Schreiben animieren kann.

    Deine Anfrage wurde nicht beantwortet? Dann bitte einfach noch mal kurz im Thema nachfragen.


    Mein Blog: TwentyMag <- Lesen, Teilen, Liken, Kommentieren, Abonnieren. Ihr wisst bescheid, was labere ich hier groß rum :eyes:

  • @ Blue Fighter: Es war wirklich nicht von mir einfach so dahergesagt, dass ich mich mit Erfolgsprognosen schwer tue, sondern so ist es. Vielleicht beschreibe ich wirklich einmal meine Denkweise näher, dann erscheint es nachvollziehbarer (?).


    Unabhängig vom Forum, ob es einen kommerziellen oder nicht-kommerziellen Hintergrund hat, liegt mein Augenmerk immer zuerst auf den Personen/Mitgliedern. Das heißt, betrete ich eine Seite, schaue ich nicht zuerst nach dem Design, den Plugins, welcher Betreiber es ist, ob die Person z.B. auch in der WBB-Welt bekannt, beliebt oder X ist, sondern ich gehe sofort in das Forum und schaue, wie die Leute agieren. Reden sie mit oder eher übereinander, gibt es engagierten Austausch oder wird von der Kanzel herab gepredigt, herrscht noch das "User-hilft-User"-Prinzip oder gibt es einzelne Grüppchen und Neulinge bleiben außen vor, lädt die Atmosphäre zum Verbleib ein oder will man intuitiv weg uvm.


    Der Ton und die Interaktion sagen für mich viel über den Zustand eines Projektes aus und dabei spielt es gar keine Rolle, ob ich 10, 100, 1000 oder 100.000 registrierte User vorfinde. Es ist sicher so, dass man durch gezielte Aktivitätssteuerung einen Teil der Nutzer dazu bringt aktiv zu sein bzw. zu bleiben, aber wenn die Mitglieder nicht von sich aus schon das Grundgefühl haben sich einbringen zu wollen, kann man sich auch auf den Kopf stellen und sie werden sich nicht langfristig ändern.


    Eine Plattform kann auch nachweislich zig Produkte verkaufen, von hunderttausend Nutzern angesteuert und als DAS Forum angepriesen werden - wenn die Atmosphäre nicht stimmt, man sich schon als Gastbesucher unwohl fühlt, dann wird man bei der Einschätzung zwischen faktischem und gefühltem Erfolg differenzieren, glaube ich. Wenn also für mich der menschliche Faktor nicht stimmt, lehne ich mich sogar so weit aus dem Fenster und sage, dass so eine Plattform nur mechanisch funktioniert, aber nicht wirklich lebt.



    Ich weiß nicht, wie du es für dich bewertest, besuchst du also auch andere Seiten und schaust z.B. konkret auf die Mitgliederzahl, leitest dir daraus den "Wert" einer Seite ab oder...?


    Und dem angeschlossen die Frage, was würdest du tun, wenn du tatsächlich nur 10 Mitglieder hättest, die sich aber aktiv einbringen, sich auch nach 8 Monaten nichts verändert hat (obwohl du allerlei versucht hast). Projekt behalten oder einstampfen?



    ..........


    Tom: Ich würde gerne bei dir an der letzten Stelle einhaken:


    Was sich noch als einen wichtigen Erfolgsindikator empfinde ist das kontinuierliche Wachstum, sei es das sich nur neue Mitglieder registrieren, das zeigt wenigstens das Potential und das Interesse an einem Projekt. Wenn sich über länge so gar nichts an der Mitgliederzahl tut, dann sollte einem klar sein das sich da auch künftig nicht mehr viel tun wird. Registrieren sich jedoch regelmäßig neue Mitglieder, dann gilt es mehr den Fokus darauf zu legen wie man sie zum Schreiben animieren kann.


    Wenn du deine festen und aktiven Mitglieder hast und sich nun aber lange nichts ändert, wie bewertest du das dann für dich? Deutest du es wirklich direkt als fehlendes Interesse Dritter, da keiner dazustößt, oder würdest du intuitiv an dir zweifeln, dem Inhalt der Plattform bzw. versuchen andere Gründe zu ermitteln?



    Ich denke, es kann doch immer auch Gründe geben, die man als Betreiber und auch Mitglied so nicht ersehen kann, nennen wir das also die individuellen Haltungen bzw. Gründe der Nutzer. Bei Blogs merkt man oft gut, dass es viele passiven Leser gibt, aber kaum einer via Kommentarfunktion Stellung bezieht oder auch nur ein "Like" drückt. Sollte man es dann automatisch auf den Inhalt und/oder den Betreiber beziehen? Das würden wir so sicher nicht sagen, oder?





    Ich hatte ja unter anderem schon die Frage formuliert, was einen Nutzer, so auch uns hier, auf einer Seite verbleiben lässt, und ich glaube, dass das in gewisser Weise auch eine Erklärung ist.
    Wir könnten im Fall von cls-design sagen, wir sind alle nur wegen der Designs/Plugins hier, kaufen, stelle eine Frage und sind dann auch schon wieder weg. Ist da aber bei den meisten hier wirklich so? Nein, wir kaufen die Produkte, aber bleiben darüber hinaus auf der Plattform und bringen uns ein. Kein Mitglied, kein Käufer oder auch nur Mitleser wird hier bei der Registrierung dazu aufgefordert oder würde seitens des Teams gar genötigt sich zu engagieren, alle tun das freiwillig aus wohl unterschiedlichen Gründen heraus. Und selbst wenn ich den Begriff Erfolg dafür nicht passend finde und es eher als schönen "Nebeneffekt" bezichnen würde, kann man eben auch sagen, dass das die Plattform mit gestaltet und bereichert, oder?

  • Ja, verstehe. Ich mache das so ähnlich, bezieht sich auch gleich auf deine abschließende Frage, das ich zuerst schaue wie aktiv die Sache allgemein ist (wie viele Mitglieder? Wie viele Themen in Relation zu den Beiträgen?). Wenn das meines Erachtens viel ist, dann schaue ich mir auch das ein oder andere Thema mal an und möcht so herausfinden wie miteinander umgegangen wird.


    Bei kleineren Userzahlen (und Themen/Beiträge) gehe ich meist sogar schon davon aus, das es freundlich zu geht und miteinander kommuniziert wird. Trotzdem schaue ich mir das auch da an.


    Ich finde die Themen und Beitragszahl relevanter als die MItgliedszahl.

    Zitat

    Und dem angeschlossen die Frage, was würdest du tun, wenn du tatsächlich nur 10 Mitglieder hättest, die sich aber aktiv einbringen, sich auch nach 8 Monaten nichts verändert hat (obwohl du allerlei versucht hast). Projekt behalten oder einstampfen?

    Eindeutig behalten. Zum Einen weil ich das einfach nicht so leicht aufgeben würde was ich aufgebaut & investiert habe und zum Zweiten geht es bei meinem Projekt ja nicht primär um das Forum, sondern eher die Zahl der Downloads und das Wachsen des Downloadangebotes.

  • Wo ziehen wir die Linie zwischen "Behalten, aus eigenem Interesse" und "Behalten um jeden Preis"?


    Nummer eins wäre noch der positive Gedanke dabei, man behält das Projekt, weil man selber an es glaubt, es Spaß macht und selbst wenn Inhalt und Nutzerzahlen überschaubar bleiben, so zählt die Freude daran.


    Nummer 2 geht in die vielleicht schon fatale Richtung, man behält ein Projekt bar jeder Vernunft (?), aus Prinzip (positiv oder negativ interpretierbar), aus Gründen der Konstanz oder Grund X.



    Als Außenstehender wird man sich vermutlich leichter mit einer Entscheidung tun, als Forenbesitzer hängt man an seinem "Baby" und wird nicht rational-kalt abwägen können/wollen, könnte ich mir vorstellen.



    Der Faktor Geld bzw. auch dein Verweis zu "was ich aufgebaut und investiert habe" ist ein Punkt, den ich etwas in den Blickpunkt rücken möchte. Jede Lizenz und eine gewisse Forenausstattung inklusive Design kostet Geld, wenn wir die kostenfreien Produkte einmal außen vor lassen. Je nach Plattform braucht es gar Sonderanfertigungen, so dass auch ein vermeintlich simples Projekt durch reguläre und exklusive Plugins und Funktionen plötzlich mehrere hundert Euro wert ist. Das ist viel Geld, man muss es erst einmal haben und investieren, aber trotz dieser Anschaffungen ist es keine Garantie für Erfolg.
    Hat man nun aber viel investiert, wird es vermutlich auch schwerer fallen ein Projekt für gescheitert bzw. beendet anzusehen, eben weil es so teuer war. Folglich wäre die Frage, ob man sich wirklich finanziell so stark binden sollte, dass es später schwerfallen könnte die Reißleine zu ziehen? Oder kann man so bei virtuellen Projekten nicht denken bzw. argumentieren, weil man eben recht schnell entscheiden muss, nicht allzu viele Alternativen hat (gerade auch in Bezug zur Konkurrenz) und es ein kalkuliertes Risiko ist und bleibt?

  • Wo ziehen wir die Linie zwischen "Behalten, aus eigenem Interesse" und "Behalten um jeden Preis"?
    [...]

    Diesem Beitrag ist fast nichts mehr hinzuzufügen. :thumbsup:
    Vielleicht noch zwei kleine Anmerkungen:
    1. Natürlich ergibt auch der selbst erbrachte Einsatz ein Kriterium für die Entscheidungsfindung. Man hat Geld investiert, aber auch viel Zeit und Wissen.
    2. Man sollte sich schon im Vorfeld (wie schon einmal in einem anderen Thread erwähnt) ein Konzept zurechtlegen. Dabei die persönlichen "Grenzen" eruieren (sowohl finanziell, als auch aufwandstechnisch), ein Best- und Worst-Case Szenario entwickeln, und danach eine Entscheidung treffen.
    By the way: Unter 1 Jahr Laufzeit über Miss/Erfolg einer Plattform nachzudenken, halte ich persönlich für fahrlässig. ;)

    Grüsse aus Wien, Regards from Vienna

    Saccil

  • Falls es dir zu persönlich ist, Sunwater, musst du natürlich nicht antworten, fühl dich also bitte nicht bedrängt, ok? :)


    Du wirst ja auch ein Projekt haben (?), hast daher Erfahrung (?) bzw. kommst du in vielen Foren herum (?) und kannst daraus Eindrücke ableiten? Wenn dem so ist, würde ich dich nämlich gerne gezielt ein wenig "ausfragen", ginge das? [Aufgrund der gesetzten Fragezeichen kannst du entnehmen, dass ich es nicht weiß bzw. ich meine, dass mir dein Nutzernamen schon aufgefallen ist, aber glaube, wir hatten noch nicht näher das Vergnügen, so dass ich dich leider nicht genau einordnen kann, was aber nicht schlimm, nur eine Erklärung für meine Fragezeichen ist. :) ]



    Folgendes, wie würdest du, unter Berücksichtigung deiner Erfahrung, in Punkto Einsatz an ein Forum herangehen? Sagst du, man muss einfach volles Risiko gehen, sich 150% einsetzen inkl. Kostenaufwand, oder würdest du zu Bedacht raten und es anders angehen?


    Wie schätzt du konkret den möglichen Mehrwert von Werbung ein? Sprich, sollte man wirklich besser alle Kraft auf den Content legen und darüber punkten, oder sagst du, eine Balance aus Werbung plus Content ist der vermeintliche Schlüssel?


    Das ist eine schwierige Frage und mir auch bewusst, aber ich frage trotzdem, da du eventuell das ein oder andere dazu sagen kannst. Und zwar, was sind aus deiner Sicht eventuell typische Anfängerfehler, die Forenbetreiber machen? Gibt es Dinge, die du immer wieder bemerkst, wo man aufpassen und was man tunlichst vermeiden sollte?


    Wie stehst du zum Thema Teammitglieder/Hilfe: Sollte man ein Projekt gemeinsam aufziehen und sich Unterstützung holen oder tendierst du dazu, dass man immer die Alleinregie haben und daher auch alleine die Verantwortung - in positiver und negativer Hinsicht - tragen sollte?







    Erst einmal bis hier. Natürlich können sich weitere Wortmelder einbringen und antworten, ich habe mich einfach nur auf dich "gestürzt", Sunwater, da du als Erster geantwortet hast (beim nächsten Thread weißt du also, ob du zuerst antworten oder einer anderen Person den Vortritt lassen willst ;) :D). :D

  • Überhaupt kein Problem. ;)


    Das Thema an sich ist natürlich abendfüllend, ich werde versuchen, mich ein wenig kurz zu halten:
    Ja, ich betreue Projekte, und habe auch schon einiges am Forensektor mitbekommen. Im Prinzip hat sich die Landschaft insoferne verändert, dass es mit heutigen Mitteln sehr einfach ist, eine Plattform auf die Beine zu stellen. Auch die Administration hat sich sehr vereinfacht (und ich weiss wovon ich rede/schreibe, da ich mal die Ehre hatte, ein phpBB zu betreuen, bzw. das immer noch mitbetreue). Bin aber kein Developer. Auffallend ist, dass es einige Projekte gibt, die zwar relativ schnell auf Basis-Schiene stehen, aber das Konzept (wie erwähnt) dahinter oft nicht ersichtlich ist. Meine Meinung ist, dass man ohne punktuellen Nutzer-Benefit heute keinen Topf mehr gewinnt. Man muss sich entscheiden: Möchte ich eine individuelle Anlaufstelle, die eine Nische abdeckt, und kann mit spärlichem Klientel leben, oder möchte ich Grossprojekt mit entsprechendem wirtschaftlichen Hintergrund. Dann ist aber der Angang und die Projektierung an sich eine andere. Dieser Vorgangsweise ist in der Praxis leider nicht immer ersichtlich. Was mir persönlich beim Herumstöbern immer sehr leid tut, da sich die Herrschaften immer grosse Mühe zu geben scheinen, und sicher viel Aufwand dahintersteckt.


    @Einsatz: Das ist abhängig von meinen persönlichen Vorgaben: Wie bereits erwähnt, handelt es sich um eine Support Plattform einer Firma, dann ist ein anderer Ansatz zu wählen als bei einem mehr oder weniger privaten Projekt mit kleiner Perspektive.


    @Werbung: Meiner Erfahrung nach lebt ein Projekt vom Content. Werbung hat sich imho bereits ein wenig "abgenutzt". Wenn man nicht eine wirklich durchdachte Vorgangsweise an den Tag legt, wird das nix. Vor allem entsteht dabei ein Aufwand, der nicht mit drei Klicks zu bewerkstelligen ist. Ich persönlich habe mit Werbung bis dato eher bescheidene Erfahrung gemacht. Man korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.


    @Fehler: Wie oben erwähnt, ist meiner Ansicht nach das fehlende Konzept sicher einer der Hauptfehler. Auf das hundertste Windows Forum wartet niemand, und auf zig Unterforen mit jeweils zwei Beiträgen auch nicht. Ich persönlich bin ein Verfechter der KISS Methode: Keep it simple and stupid. User möchten heutzutage zeitnah Content erleben, und konzentriert Information erhalten. Dort muss man diese Benutzer dann abholen, und ihren Erklärungsbedarf "pflegen". Benutzer möchten ja was schreiben und an einer Community mitwirken, aber ich muss ihnen darlegen, warum sie das gerade bei mir tun sollten. Das funktioniert einerseits über bereits bestehenden Content, und das ist zu Beginn halt leider oft mal eine "One-Man-Show", bis sich eine gewisse Eigendynamik ergibt, und andererseits ein bestimmtes Mass an administrativem Vertrauen, wodurch vermittelt wird, dass der Benutzer auf der jeweiligen Plattform "gut aufgehoben ist" und ein gewisses Mass an Nachhaltigkeit gewährleistet wird. Wobei es aber noch eine Reihe von Fehlern gibt, die man zu Beginn machen kann, aber das würde hier zu weit führen.


    @Team: Das hängt einfach von der Grösse der Plattform ab. Die Adminstration eines WBB Projektes ist im Prinzip relativ einfach, ab einer bestimmten Anzahl an Benutzern und Beiträgen kommt man aber um "helfende Hände" nicht umhin. Das kann aber auch "nur" die Moderation betreffen.


    Also wie man sieht, alles keine besonderen Weisheiten, im Grunde genommen sollte man sich im Vorfeld einfach ein paar grundlegende Gedanken zu seinem Vorhaben machen. It´s as simple as that. Darüberhinaus bin ich bei einigen mir bekannten Plattformen immer wieder überrascht, wie einfach strukturiert diese sind, und wie einfach diese "Werkzeuge" betreff Content und Usability zu handhaben sind. Das ist vielleicht ein wichtiger Schlüssel für den Einstieg. Google hat dies ja auch wunderbar vorgelebt. Den Benutzer interessiert die dahinterliegende technische Peripherie eher weniger, den Benutzer interessiert der Output. Dann ist er auch bereit Input zu liefern.


    Oh, jetzt ist es doch ein wenig länger geworden. Verzeihung. ;)

    Grüsse aus Wien, Regards from Vienna

    Saccil