Video zum Nachdenken

  • Hallo alle miteinander,


    ich habe mir heute ein Video angesehen, was mir absolut keine Ruhe gibt. In diesem Video geht es darum, dass eine Person eigentlich nur von einem Familienmitglied eingeladen wurde zu einem bestimmten Ort. Diese Person kommt zu dem Ort und musst mit der Zeit feststellen, dass es ihre eigene Trauerfeier ist. Denn die Person, die eingeladen wurde ist ein neurotischer Raser auf der Straße. Persönlich muss ich sagen, ich stell es mir extrem schwer vor sowas zu machen aber trotzdem auch wenn es nur eine Kampagne aus Belgien ist trotzdem regt es extrem zum Nachdenken an und auch mal vom Gaspedal runter zugehen.


    Hier das Video, schaut es euch einfach mal an und Denkt ein wenig darüber nach. Entweder aus dem Standpunkt, dass hier vorne steht und einen guten Freund / Freundin aus so einem Grund (der ja nicht sein muss) verabschiedet oder ihr die Person seit, die verabschiedet wird.


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    Im Zusammenhang mit dem Video, muss ich auch sagen es ist das eine jemanden zu Verabschieden der Selber daran schuld ist, weil zu schnell fahren muss man nicht. Es ist aber etwas total anderes jemanden zu Verabschieden der garnichts dafür konnte sondern die andere Person die evtl. am Unfall beteiligt war der Raser war und nicht dein Bekannter / Freund / Familienangehöriger.

    Gruß
    Jonas



    Hallo – Hello – Bonjour – Merhaba – Hei - Γεια σας – Hej – مرحبا – Halo – Olá – Hallå – здраво - ¡Hola
    #welcome #refugeeswelcome #statement

  • Hallo Liberry


    ich sah das Video auch auf Facebook und ich kam da echt ins Nachdenken.
    Ich gebe zu ich bin früher auch abb und an zu schnell gefahren, doch nie so extrem. Also zb bei vorgegebenen 80 hatte ich 90 oder 100 drauf. Ja es kam wie es kommen musste. In einer langgezogenen Kurve, wo man ohne Probleme mit 70 oder 80 durchkam machte ich einen Abflug. Die kurve war vereist und ich Depp sah das Eis zu spät und machte den grössten Fehler, den man in so einer Situation machen kann, ich trat auf die Bremse. Das Auto brach links raus, in einen sehr starken, dicken Zaun, der zwischen Bahnlinie und Strasse war. Der Zaun ging etwas runter aber das Auto nicht drüber sondern erst auf zwei Räder, dann in die Luft. Ich flog im wahrsten Sinne des Wortes, zurück auf die Strasse. Damals war diese Strasse am Walensee entlang, sehr bekannt dafür das es immer mehrere Wagen trifft, wenn einer einen Unfall baut.


    Als ich da rum flog, am ende auf dem Dach liegend noch paar Meter rutschte war kein anderes Auto da. Die Schutzengel hatten Hochbetrieb. Kaum stand das Auto still kam ein Lastwagen entgegen. Ich sagte da nur noch "das war's". Ja ich war voll bei bewusst sein, während des ganzen Unfalls und sah wie der Lastwagenfahrer Stahl-Nerven hatte. Er ging vom Gas runter aber nicht auf Bremse und fuhr mit Millimeter Abstand an meinem Schrotthaufen vorbei. Ich kam danach selber aus dem Schrotthaufen raus, weil es mich zwischen die Sitze schlug, trotz Gurten. Kaum war ich aus dem Frack raus hörte ich ein Geräusch das näher kam, sah aber erst nichts. Dann donnerte der ICE aus dem Tunnel raus und ich sah den eingeknickten Zaun und da wusste ich sofort wenn ich nur etwas schneller gefahren wäre, wäre ich durchgebrochen und quer über Geleise in die Tunnelwand rein gekracht. Da waren weiche Knie logisch, ich sackte zusammen.


    Ich hatte eine Hirnerschütterung und wurde wenige Stunden nach dem Unfall wieder aus KH entlassen. Ein Jahr später konnte ich den Kopf nicht mehr drehen und da stellte sich raus, das ich durch den Unfall einen Halswirbel verschoben hatte, der mir heute noch Probleme machen kann. Durch Physio konnte man das Ding etwas lockern und seither weiss ich wenn ich den Kopf zu lange in einer bestimmten Haltung habe dann kommen die Schmerzen von hinten hoch auf Kopf. Der Unfall ist mir brutal in die Knochen gefahren, obwohl kein anderer Mensch verletzt wurde und ich ja auch sehr gut davon kam. Ich war damals 22 Jahre alt. Heute mit 52 habe ich immer noch einen riesen Respekt vor solchen Kurven, wo man ohne Probleme mit 70 rum kann wenn die Strasse trocken ist. Auf Eis habe ich nie wieder so gebremst. Mir reichte der Unfall um mich zu stoppen nicht mehr zu schnell zu fahren. Auf der Strasse gab es damals schon viele nicht nur Schwerverletzte sondern auch Tote. Wäre ich da noch paar Meter weiter geflogen oder gerutscht wäre ich mit dem Auto Baden gegangen oder Fische fangen.


    Das Video Erinnerte mich an den Unfall und an das Heer von Schutzengeln, denn kurz nachdem ich aus dem Auto raus war kamen einige Autos die alle rechtzeitig bremsen konnten. Das Auto löste damals in dem kleinen Dorf Weesen wo ich wohnte und arbeitete, einige Diskussionen aus. Doch in einem waren sich alle, welche den Schrotthaufen sahen, einig. Wer in dem Teil verunglückte hat entweder nicht überlebt oder ist total gelähmt, folglich im Rollstuhl. Ich arbeitete damals in der Pflege und wusste was alles hätte passieren können. Mir haben danach einige ins Gewissen geredet. Doch der Unfall alleine reichte aus um mir einen gehörigen Schrecken ein zu jagen.


    Fazit, bei mir reichte der Unfall ich brauchte kein solches Video. Grundsätzlich finde ich es gut, den Rasern damit klar zu machen das sie selber drauf gehen könnten, denn sie denken selten bis nie an die anderen, aber wenn es an ihr eigenes Leben geht dann wachen sie auf.


    Lg Seelensturm

  • Ich muss sagen, bei mir haben Videos wie dieses und anderweitige präventative Werbung eine andere Wirkung. Das heißt, ich sehe es mir an, fühle mich aber nicht intuitiv "ertappt", lasse mein Verhalten reflexhaft Revue passieren und gelobe aus dem Affekt heraus Besserung. Stattdessen frage ich mich automatisch, ob und welche reale Auswirkungen solche Botschaften haben (können).


    Ob dieses Video, die medizinischen Schockbilder auf Zigarettenpackungen, Plakate, die vor dem "Komasaufen" warnen, Vorher-Nachher-Schilder, die vor der Gefahr bei Drogenkonsum warnen - es ist sicher gut gemeint und wichtig, aber erreicht man dadurch wirklich die richtigen Leute?


    Glaubt man den Statistiken, dann ist der Absatz bei den Rauchern daher in den Jahren gesunken, weil die Preise gestiegen sind, nicht wegen der Schockbilder auf den Packungen.
    Ob höhere Preise auf Alkopops und vermeintlich stärkere Kontrollen, spätestens bei Volksfesten sieht man, Alkohol fließt nach wie vor in Strömen und dass Jugendliche sich nicht davon abhalten lassen, bspw. morgens um 10 Uhr mit Wodka-Flaschen aus dem Supermarkt zu kommen (Stichwort "vorglühen" vor dem Volksfest oder Abifeiern).
    Reale Drogensüchtige werden Warnplakate entweder gefließentlich ignorieren oder mit den Schultern zucken, wer abhängig ist, wird nicht durch ein Schild clean.
    Wer meint, man ist nur dann ein guter und "cooler" Autofahrer, wenn er/sie mit 180 durch eine geschlossene Ortschaft rast - muss man dazu wirklich etwas sagen? Vielleicht das, schnell fahren kann jeder X [hier kann man einsetzen, was man sich denkt], dazu braucht man weder Verstand noch Hochschulreife.


    Ich gehe sogar so weit provokativ zu sagen, wenn es morgen eine Warnung gäbe, die da lautet: "Smartphone-Apps machen dumm, schlagen auf's Gewicht und wer sie nutzt, ist geistig nicht allzu hell", dann wird das maximal von einem kleinen Teil überhaupt registriert oder wird fleißig via Twitter geteilt, kommentiert, aber ändert sich wirklich etwas?



    Entweder man ist geistig so erwachsen und vernünftig, dass man für sich selber Verantwortung übernimmt und weiß, was man tut und in welchem Maß, oder man ist es nicht und muss mit den Konsequenzen leben. Ohne religiös-pathetisch anmuten zu wollen, aber wir Menschen haben den freien Willen, können entscheiden und keiner zwingt mich zu trinken, Drogen zu nehmen oder eben die Formel 1 mit meinem Auto zu simulieren.


    Sicherlich sind Präventationsmaßnahmen nicht per se falsch und kosten nur Geld, aber es muss geschaut werden, wen man wie erreicht und ob es wirklich die relevanten Zielgruppen sind. Ich wage eher zu bezweifeln, dass z.B. Plakate und Videos die besten Medien sind, weil sie passiv rezipiert werden, ohne Rückkoppelung durch ein Gespräch. Im Gegenzug dazu sind einige Aktionen am Welt-Aids-Tag meiner Meinung nach effektiver (Kondomverteilung, wenn Leute, die den HIV-Virus tragen, selber berichten und von ihrem Leben erzählen, wenn Schüler Aufklärung in praktischer Hinsicht erhalten und Fachleute genau die Themen ansprechen, bei denen sich eventuell die Eltern schwer tun bzw. was den Schülern selber eher peinlich ist usw.).

  • zu den angeblichen Schockbilder auf Zigaretten Packung da lach ich mich schon lange schief. Denn mal ehrlich wenn ich eine Packung öffne um eine Zigarette raus zu nehmen, öffne ich die so, das ich die Vorderansicht habe, weil da kann ich dir Zigaretten besser rausnehmen als wenn ich es verkehrt in der Hand halte. Die Bilder auf der Rückseite ist ein Witz, weder beim Kauf noch beim öffnen der Packung sieht man das Bild das hinten drauf ist. Das sieht man höchstens dann wenn man die Packung fallen lässt oder einfach mal auf Tisch schmeisst. Das ganze Schockbilder Theater ist nur ein Pseudozeug. Damit kann die Tabakindustrie sagen wir haben was getan damit vielleicht weniger geraucht wird. Was die lieben Behörden freut, denn sie kassieren weiterhin Millionen an Tabaksteuern.


    Da sind für mich die Videos in der art schon besser. So was schockt mehr als man denkt. Noch besser ist wie es mal bei uns in der Schule der Fall war. Klasse macht Ausflug, kommt an einem Unfall vorbei wo Lastwagen eine Böschung runterrollte und PW wegen ausweichen in einer Hauswand landete. Der PW Fahrer war ein angeblich kranker Klassenkamerad von uns. Er lag halb aus dem Auto hängend, Blutüberströmt und bewegte sich nicht mehr. Der Lastwagen, besser gesagt der Anhänger fing an zu brennen, als wir ankamen und der Fahrer des Lasters war eingeklemmt und schrie wie am Spiess. Der Lehrer voll geschockt meinte wir sollen sofort helfen.


    Tja was wir jugendlichen nicht wussten, das ganze war eine gestellte Situation um uns zu schocken, zu zeigen was passieren kann wenn man Papas Auto klaut und ne Spritztour machen will. Die Leute welche in der nähe wohnten waren, wie wir, nicht eingeweiht. Nur die Polizei wusste bescheid und der Lehrer und die welche das ganze so inszeniert hatten. Einige von uns heulten wie kleine Kinder als sie den Kollegen da hängen sahen. Es gab sogar extra, im Vorfeld organisierte, Psychologen welche dann dazu kamen als alles aufgeklärt wurde. Die hatten wir echt nötig, denn das ganze ging echt unter die Haut. Von unserer Klasse hat keiner mehr Papas Auto geklaut. Selbst mit 25 als wir das erste Klassentreffen hatten sprachen wir noch davon. Also solche Sachen gehen unter die Haut, tiefer als man denkt. Darum könnte ich mir gut vorstellen das die Menschen, Raser, die da in dem Video dahin bestellt wurden, echt einen schock kriegten und danach zwei mal überlegten wenn sie in die Karre stiegen.

  • Ich habe heute Mittag ein wenig über Schock und seine Wirkungen nachgedacht, das kann man ja literarisch auch schön verabeiten. :whistling:


    Was passiert bei Schockbildern mental bzw. im Gehirn? Erhöhte Aufmerksamkeit, steigender Puls, die Gehirnhälften zeigen bei Studien einiger Unis erhöhten Durchfluss, also stärkere interaktive Verknüpfung und wenn derartige Bilder/Videos dann medial ausreichend lange diskutiert werden, steigt prozentual, laut einigen Umfragen zumindest, die eigene Haltung z.B. gegen etwas zu sein, vorsichtiger zu sein etc.
    Als Beispiele wurden immer wieder die Benetton-Werbung bzw. frühere Aids-Kampagnen ins Feld geführt, vielleicht erinnert sich ja einer von euch an Plakate mit dem Titel "Aids ist ein Massenmörder"? Auf dem Bild sah man eine Frau in eindeutiger Pose mit Stalin, Hitler usw. Wobei, so eine Kombination würde ich selber jetzt doch als recht gewagt einstufen, denn es impliziert auch, Aids würde von toten, nicht allzu attraktiven und historisch nachdrücklich "bekannten" Männern ausgehen, was also dann wiederum schon kontraproduktiv zum eigentlichen Ansinnen wäre. Aber, der Punkt ist, Benetton hat damals für seine Werbung tatsächlich negative Folgen zu verzeichnen gehabt, die Marke war also lange verpönt, das Image angekratzt und bei Umfragen tendierten Leute zu sagen, sie würden "eher nicht" dort einkaufen, weil negative Assoziationen im Hinterkopf blieben.


    Im Videobeispiel haben wir also auch den Tabubruch, "Zelebrierung" des eigenen Todes, was für viele Menschen zu Verstörung führen kann, also Aufmerksamkeit steigt, man verknüpft Bezüge, stellt sich an die Stelle der Person/en und empfindet das als eine Art Reinigung (ich will jetzt nicht komplett in die Literatur und griechische Tragödie abwandern, von der "Katharsis" als reinigendem Element anfangen, aber ich denke, es gibt da eine Verbindung, daher spreche ich es überhaupt an).


    Nur, die Frage ist doch, wie nachdrücklich ist so ein Effekt und wie stark, wiederholend, gar steigernd (?) muss er eingesetzt werden, um wirklich messbare Erfolge hervorzurufen?
    Setze ich gleich zu Beginn auf den einen, ultimativen Schock, kann das zu kurzzeitiger Empfänglichkeit führen, man denkt also "Oh Gott, ich werde nie wieder zu schnell fahren!"; wiederhole ich das in gewissen Zeiträumen, kann es auch zu Abstumpfung führen, weil man weiß, worauf es hinausläuft; steigere ich die Werbung, kann ich vermutlich subtil tatsächlich die Botschaft zumindest mittelfristig im Gedächtnis verankern. In etwa da würde ich die Kampagnen rund um "Don't drink and drive" einordnen als Beispiel.



    Plus, wie stark wirken solche Videos für sich, wenn man sie nicht über Dritte zugeschickt bekommen hat, von den Medien informiert wurde usw.? Wenn man also z.B. zufällig darüber stolpert und es sich ansieht - wie groß ist da der Effekt?


    Im Vergleich dazu das Video in Kombination durch mediale Aufmerksamkeit, Verbreitung, Diskussionen&Co. - steigere ich damit nicht automatisch den "Wert", erhöhe die beabsichtige Wirkung zusätzlich und eventuell ist genau das der Knackpunkt, um wirklich für mehr Besonnenheit zu sorgen?



    ....Schnipp



    Das ganze Schockbilder Theater ist nur ein Pseudozeug. Damit kann die Tabakindustrie sagen wir haben was getan damit vielleicht weniger geraucht wird. Was die lieben Behörden freut, denn sie kassieren weiterhin Millionen an Tabaksteuern.


    Das ist wirklich ein zweischneidiges Schwert, denn klar, wir haben Lobbyarbeit, wir haben Steuereinnahmen, aber eben auch das Gesundheitsministerium und Krankenkassen, die sagen bzw. zeigen, was Rauchen bewirkt und auch kostet.


    Zugleich denke ich, man muss differenzieren, von welchem Klientel wir da sprechen. Also Kettenraucher versus Genussraucher versus sporadischer Raucher und dann nach Alter und Geschlecht noch einmal unterschieden. Einem 60-jährigen Mann, der seit 45 Jahren raucht, muss ich nicht mit so einem Bild kommen, wohingegen ich vielleicht bei einer 18-Jährigen, die erst seit 6 Monaten raucht, eher Erfolg haben könnte (?). Folglich würde ich mich fragen, ob diese Wirkung wirklich die meisten Raucher anspricht bzw. erreicht oder nur einen Teil, der zu gering ist, um ins Gewicht zu fallen?





    Gleichzeitig will ich jetzt aber fair sein, drehen wir es um und sagen, solche Bilder würden auf Kaffeepackungen stehen und somit eben auch Leute wie uns, Seelensturm, meinen. Das heißt, Kaffee würde nun nachweisbar Schäden hervorrufen, man warnt vor dem Konsum und auf jeder Packung prangern Bilder, was beim Konsum passiert bzw. langfristig passieren kann.


    Frage: Würden wir aufhören zu trinken?



    Intuitiv müssten wir Ja sagen, weil uns die Gesundheit wichtig ist und wir nicht frühzeitig beim argen Schnitter sein wollen. Der Geist sagt also "Hände weg", aber das Fleisch ist nur ach so schwach und ruft "Aber es schmeckt doch sooooo gut!" Wer setzt sich durch? Würden Bilder alleine reichen oder müssten wir erst selber schmerzliche Erfahrungen machen, wie leider du mit deinem Unfall, Seelensturm, um Konsequenzen zu ziehen?



    Ich traue mir da wirklich nicht selber über den Weg und würde nun vollmundig sagen, ich würde sofort aufhören Kaffee zu trinken. Des Weiteren glaube ich bei mir selber nicht, dass mich reine Bilder so abschrecken würden, dass ich vor Schreck regelrecht die Kaffeetasse fallen lassen würde, vielmehr würde ich reflexhaft versuchen es zu rationalisieren. Was also wäre eine nachdrückliche Methode? Es klingt brutal, aber ich schätze, mir müsste der Arzt sagen, wenn ich weiter Kaffee trinke, dann bin ich in XX Wochen per Du mit Gevatter Tod, ansonsten würde mich nicht sehr viel nachhaltig beeindrucken. Nicht also der mögliche Tod, sondern der reale, faktische Tod in einem Zeitrahmen, sonst beginnt man wieder kühl abzuwägen.

  • Hallo Gabi


    also ich kann zb beim Rauchen sagen da sich ein Suchtyp bin, der seine Menge am Tag braucht und da schrecken auch die Bilder nicht ab und selbst das die dinger im Vegleich zu früher das doppelt und dreifache kosten hat nichts daran geändert. Ich habe früher in Pflege gearbeitet, sah einiges was Rauchen anstellen kann. Alte Menschen die nur noch mit Hilfe eiens Gerätes halbwegs reden konnten, Hustenanfälle bis fast zur Ohnmacht der Betroffenen, dabei ein Auswurf wo es vielen schlecht würde wenn sie das sehen. Doch das hatte mich nie davon abgehalten damals bis zu 3 Pakete am Tag zu rauchen. Dann gibt es noch die siebenschlauen die meinen Rauchen = Krebs kriegen. Doch was ist mit den Menschen die nie rauchten, keine Drogen nahmen etc? Auch da gibt es Krebs.


    Betreff dem Kaffee


    Zitat

    Gleichzeitig will ich jetzt aber fair sein, drehen wir es um und sagen, solche Bilder würden auf Kaffeepackungen stehen und somit eben auch Leute wie uns, Seelensturm, meinen. Das heißt, Kaffee würde nun nachweisbar Schäden hervorrufen, man warnt vor dem Konsum und auf jeder Packung prangern Bilder, was beim Konsum passiert bzw. langfristig passieren kann.


    Frage: Würden wir aufhören zu trinken?

    Meine spontane Antwort auf diese Frage war ein klares nein. Ich trinke meinen Kaffee weiter auch wenn er nicht das gesündeste ist. Denn wenn wir so wollen, was ist denn wirklich noch gesund? Hochgezüchtete Früchte und Gemüse die man das ganze Jahr kriegt obwohl sie von der natur her nur zu bestimmten Zeiten auf dem Baum oder Feld wachsen? Die gespritzten Salate welche mehr Pestizide an sich haben als Natürlichen Dreck? Ist es gesund die etlichen Aufputschmittel und Vitaminpräparate zu fressen damit man ja immer Höchstleistung bringen kann beim Job?


    Ich sage mir immer ich will leben, nicht gelebt werden. Also ich mach das was ich für mich für richtig oder vertretbar finde, wenn andere meinen sie müssten einmal im Monat am Morgen um 3 Uhr 20 Kilometer Joggen, danach zwei Gläser Wein trinken und ein Rohes Ei essen, weil sie glauben das sie damit gesünder leben, als alle anderen, dann sollen sie das tun..... aber mich bitte in ruhe ausschlafe lassen. :D

  • Ich denke, wir haben bei Schockwerbung oder solchen Videos vielleicht auch das Problem, dass sie paradoxerweise nicht persönlich genug ist. Das heißt, Bilder auf Schachteln zeigen mir zwar, wie ich nach X Jahren Nikotinzufuhr aussehen könnte, aber es ist eben ein "könnte" und sagt nicht bildlich: "Gabi, so wirst du aussehen". Punkt. Es ist ein Bild, stellt nicht unmittelbar den Bezug zu mir selber her und ich könnte mir denken, es ist eben eine Möglichkeit, die aber so nicht eintreten muss, richtig?


    Beim Video sieht man die Leute und es suggeriert, dass wir alle durch den Fahrstil potenziell schon tot sein könnten, aber, wie konkret setzen sich Menschen grundsätzlich mit dem Tod auseinander? Der Tod an sich ist Teil des Kreislaufs und natürlich wird man sich zu einem Zeitpunkt Gedanken machen, aber wird das allgemein in der Richtung sein, dass man das gesamte Leben hinsichtlich seines Gefahrenpotenziales unter die Lupe nimmt, das Rasen hinzunimmt? Wenn ja, würde das heißen, man macht sich auch Gedanken darüber, ob man beim Gang über einen Zebrastreifen mit einem möglichen Tod rechnet und sich folglich auch so verhält (überspitzt gesagt). Oder denkt man, das Leben ist an sich schon eine gefährliche Herausforderung und man kann unterschiedlich sein Leben beenden, das Rasen ist nur eine "Methode", die man eben kaltblütig riskiert?



    Wie nah bzw. fern ist also die Todesvorstellung, das ist eventuell der Dreh- und Angelpunkt, der Werbung und ihre Intention ausmacht?





    Zitat

    Gleichzeitig will ich jetzt aber fair sein, drehen wir es um und sagen, solche Bilder würden auf Kaffeepackungen stehen und somit eben auch Leute wie uns, Seelensturm, meinen. Das heißt, Kaffee würde nun nachweisbar Schäden hervorrufen, man warnt vor dem Konsum und auf jeder Packung prangern Bilder, was beim Konsum passiert bzw. langfristig passieren kann.



    Frage: Würden wir aufhören zu trinken?


    Ich gebe auch zu, ich habe bereits beim Formulieren der Frage mit "Nein" geantwortet.


    Im Geiste bin ich also reflexhaft alle Optionen durchgegangen und habe abgewogen, wie schwer mögliche Schäden/Beeinträchtigungen sein müssten, um mich gänzlich vom Kaffee abzuhalten. So lange ich nicht reale psychische und physische Schäden davontrage und mir der Arzt das sozusagen schriftlich und in Bezug auf mich selber gibt, würde ich auch nicht aufhören. Vermutlich würde ich eher leicht reduzieren, aber nicht komplett aufhören, weil das bei mir sowieso nicht von heute auf morgen gehen würde und ich nicht sicher bin, ob ich in diesem Fall so diszipliniert wäre wie bei anderen Dingen. Ich denke, mir würde eine andere Art von Verzicht leichter fallen als Kaffee komplett zu streichen und ich weiß auch nicht, ob ich tatsächlich im Ernstfall fachliche Hilfe im Sinne von Therapie o.ä. in Anspruch nehmen würde (man selber neigt ja dazu zu denken und sagen, man hätte kein Problem, alles im Griff und könnte ja aufhören, wenn man nur wollte... ;) ).




    Im Kontext dieser Diskussion hier, wollte ich noch einen anderen Punkt einwerfen.


    Wie (nicht) effektiv sind eigentlich die ganzen Kampagnen, Werbung und Aufklärung rund um die Gefahren des www?


    Ob Cybermobbing, Internetkriminalität, Gefahren von Missbrauch bzw. Pädophilie und "click save"-Spots - erreicht das die Betrachter und Nutzer wirklich oder erscheint das gar überholt, wird nicht ernsthaft wahrgenommen bzw. ist eher Augenwischerei für Eltern?