Grundsätzlich kann man das schon so sehen, Seelensturm, also man muss nicht quasi aus Reflex alles negativ deuten, eine bestimmte Absicht hinter allem sehen und somit verurteilen. Zugleich bleibt doch aber die Frage im Raum, ob prominente oder nicht-prominente Person, warum man überhaupt bei Aktionen/Formaten mitmacht und wenn man es tut, wie, oder?
Es ist bestimmt so, dass viele Leute einfach aus Herzensgüte, sozialem Gewissen o.ä. heraus etwas tun, dafür nichts erwarten und schon gar keine Kamera dabei haben (wollen). Wenn die zitierte Helene Fischer sich Dank ihres Erfolges und Geldes sozial einsetzt, ist das gut und wird die Leute freuen, die davon profitieren.
Zugleich ist es aber ein schmaler Grad zwischen Aktionismus, ehrlicher Anteilnahme oder Selbstdarstellung. Hätte sie oder X sich einfach nur hingestellt, begießen lassen und wäre komplett bekleidet gweesen, hätte das vermutlich nur eine Nennung im Sinne von "Helene Fischer hat ihre Challenge angenommen" bedeutet, mehr nicht. Wäre es dann nicht Helene Fischer sondern Susi Normalo gewesen, wäre das eine Person unter "ferner liefen" gewesen.
Also macht es eben doch ein Unterschied, wer sich begießt/begießen lässt und wie. Frei von der Leber weg, wenn man als Prominenter weiß, wie man sich vermarkten kann, noch dazu vor so viel Publikum und dass eben jede Presse, gute oder schlechte, Presse ist - würde man das dann nicht ausnutzen? Es muss nicht automatisch einen negativen Hintergedanken haben, aber es kann auch einfach den eigenen Markenwert steigern, ein Image unterstreichen oder dazu führen, sich ins Gespräch zu bringen (wie aktuell Cem Özdemir und die kleine grüne Pflanze in seinem Video ). Eine Helene Fischer dürfte da nicht anders ticken als andere Prominente und so abgedroschen es ist, Körpereinsatz hat noch immer seine Wirkung gezeigt...
Man kann ganz subtil Meinungen und Diskussionen lenken, das ist weder neu, noch schlimm oder zu verurteilen, es ist einfach ein Faktum. Es gibt Medienpsychologie, Marketingstrategien, Rezepionsforschung usw. Man kann durch Farben, Gesten, Rhetorik etc. Leute gewogen stimmen und überzeugen, je nach Bekleidung signalisiere ich bei einem Vortrag etwas anderes (Hosenanzug versus Jeans versus Rock versus kurzer Rock) und wenn ich das bewusst einsetze, wird es seine Wirkung nicht verfehlen. Was genau nun eine Helene Fischer zu ihrem Auftritt bewogen hat, ich weiß es nicht, aber die Frage muss erlaubt sein, ob eben nicht ein gewisses Kalkül dahinter steckt, wobei sie selber sich tunlichst hüten wird dazu etwas zu sagen.
Was die Presse daraus macht, liegt an der Gewogenheit, das hat man gut beim Fall Christian Wulff gesehen. Weil Helene Fischer wohl im Moment das weibliche Nonplusultra in Sachen Schlager ist (?), wird sie hoffiert und tendenziell positiv dargestellt, sie selber fördert das ja auch durch ihr Auftreten und Image, kann man sagen (das entnehme ich den Artikeln, die man hin und wieder im Kulturteil der Zeitungen lesen kann). Hätte sich nun eine andere Schlagersängerin, die weniger bekannt und beliebt ist, so gezeigt, hätte es heißen können, der Auftritt wäre zu sexy gewesen, ob da etwa die Karriere angekurbelt werden solle. Bei den Sternchen, die sich gefühlt immer entblättern, wäre nur das Zeigen des Bauches schon ein Fortschritt gewesen.
Die Medien selektieren und liefern eben auch Gefälligkeitsgutachten, wobei ich denke, als mündiger Leser kann man sich gut selber (s)eine Meinung bilden?
Ich finde es traurig wie Stars die wirklich was können und viel leisten, von der Yellowpresse immer wieder mies hingestellt werden. Dazu glaubt dann Otto Normalo noch jeden Mist den diese Presse über die echten Stars schreiben. Doch wenn die dann einmal zeigen wie so ein Wendler wirklich tickt, dann flippt manch Otto Normalo aus. Das zeigt doch nur das Niveau der Menschen. Wer andere in dreck zieht kommt beim Volk an, wer viel gutes Leistet ist ein A... oder wird mit allen Möglichen Lügengeschichten mies gemacht.
Ich weiß nicht, ob "Star" als Bezeichnung passt, das liegt aber wohl einfach auch in der Betrachtung? Jemand wie Helene Fischer wäre für mich, ganz subjektiv gesprochen, eine Sängerin, die einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, ist sie aber ein Star? Gute Frage, vermutlich würden mich ihre Fans lynchen, wenn ich so frage, oder?
Ich verstehe deinen Ansatz, so ist es nicht, am Ende ist es eventuell eine Frage der Sympathie, wie sich Leute verkaufen und was ihnen die Zuschauer abnehmen, was nicht. Mehr kann ich im Moment nicht sagen, weil ich zwar das "BigBrother"-Prinzip kenne, aber nicht die Serie angesehen habe bzw. ich weiß nur dem Namen nach, wer "der Wendler" ist, sonst nichts. Also, ich bewege mich auf dünnem Eis und würde einmal warten, ob hierzu andere Mitglieder mehr sagen können bzw. mehr wissen und es einschätzen können.