Geniale Idee oder albernes Massenphänomen - Die Ice Bucket Challenge grassiert

  • Ob Fußballspieler, Schlagersänger/-in, Moderatoren, Schauspieler und gefühlt jeder, der auch nur ein einzehntelprominent ist oder diesen Status anvisiert - jeder schüttet sich mehr oder weniger kreativ einen Eimer mit Eiswasser über den Kopf.


    Die "Ice Bucket Challenge" hat bereits über 60 Millionen Dollar eingenommen, die dem Zweck dienen sollen, die Nervenkrankheit ALS besser bekämpfen zu können und zugleich die Krankheit selber stärker in den Fokus zu rücken. Aus einem vermeintlich lustigen Spaß, einer kleinen Geste, wurde nun ein Medienphänomen und in den Feuilletons wird bereits rege darüber diskutiert, wie man diesen Hype philosophisch einordnen kann.


    Vielleicht "typisch deutsch", statt die Sogwirkung als solche zu bemerken, aber nicht tiefer zu analysieren, wird nun medial spekuliert, wie man diese Eiswasser-Aktion einordnen soll. Clevere Marketingaktion? Soziales Engagement mit Kältefaktor? Globale Dynamik durch die sinkende Schamgrenze im www?


    Und was ist mit dem sozialen Druck, fragen sich ernste Forscher, muss man nicht regelrecht mitmachen, um kein "Warmduscher" und/oder Geizkragen zu sein? Ist es noch eine unverbindliche und harmlose Aufforderung oder schon eine Form von Diktat, denn wie stünde man da, wenn man sich verweigert?




    Ihr werdet das Thema sicher selber verfolgt haben und daher dachte ich mir, wir könnten auch hier einmal darüber sprechen.


    Was denkt ihr, ist diese Herausforderung schon lange zweckentfremdet, geht es nur noch um Selbstdarstellung (je nach Person mehr oder weniger bekleidet) und zeigt dieses Phänomen zugleich eigentlich "nur", wie Werbung 2.0 auch funktionieren und wie ein vermeintlicher Trend kreiiert werden kann? Oder ist das die kreative und zeitgemäße Art Aufmerksamkeit zu gewinnen und ernste Themen globaler anzuzeigen?

  • Wenn man Spenden will soll man Spenden, dafür braucht man kein Eiswasser.


    Die Idee selber ist gut, auch wenn in 2 Monaten keiner mehr drüber redet, hat die Challenge doch den zweck erfüllt.


    Was mich ein wenig stört.
    Das einzige was ich sehe sind Leute die sich Wasser über den Kopf kippen und irgend einen Spruch ablassen.
    Einige Fragen sogar vor der Kamera wohin eigentlich gespendet werden soll.


    Ich wäre viel mehr beeindruckt wenn man vor der Kamera(wenn es den sein muss) den Eimer Wasser auskippt und sagt ich Spende und seine Freunde / Fans dazu bringt sich das Projekt auch mal anzuschauen und vieleicht dort zu Spenden.


    Eine Einblendung der Webadresse wäre da auch Hilfreich
    http://www.alsa.org/


    Charlie Sheen hat es genau richtig gemacht.
    https://www.youtube.com/watch?v=qat9gR5nrpM

    • Teambeitrag

    Muss selber sagen, dass ich von dieser... "Aktion" erst ab Mark Zuckerberg was mitgekriegt habe, danach kamen noch ein paar größere Namen. Aber mittlerweile nimmt das wirklich Formen an, wo der Sinn dieser Aktion gar nicht mehr im Mittelpunkt steht.


    Ist meiner Meinung nach wie bei allen diesen Challenges: am Anfang wird es mit einem Sinn dahinter gestartet - übrig bleibt nur mehr dieser "Gruppenzwang". Das einzige positive Element hierbei ist nur noch, dass wenigstens in den Berichterstattungen "nebenbei" auch kurz auf den Ursprung eingegangen wird und diese Message nicht komplett ausbleibt.


    Wie Qvip schon schrieb: die Leute wissen ja gar nicht, WARUM sie sich eigentlich das Wasser über den Kopf leeren. Gerade auf Facebook wird bei den Nachnominierungen ja meist schon ein ganz anderer Einsatz erwähnt... wie Schafe. Aber das ist auf Facebook schon ein richtiger Kult geworden. Machen wir einfach mal alles nach, damit man ja ebenso "in" ist. :whistling:

  • Ich wäre viel mehr beeindruckt wenn man vor der Kamera(wenn es den sein muss) den Eimer Wasser auskippt und sagt ich Spende und seine Freunde / Fans dazu bringt sich das Projekt auch mal anzuschauen und vieleicht dort zu Spenden.


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  • Verdammt ich hab das Video mit Patrick Stewart nicht verstanden. Sogar die Kommentare bei Youtube durchgelesen. :D


    Also will er damit quasi andeuten, das er sich nicht den Wassereimer über den Kopf ausschüttet. Stattdessen das Eis für ein gutes Getränk verwendet und lieber spendet? Hmm, aber wieviel hat er den gespendet? Bei Charlie Sheen wusste man das er 10 000 Dollar gespendet hat. Bei ihm wiederholt sich nur das Video. ^^

  • Ich musste bei der Berichterstattung zur Challenge erst einmal schmunzeln, weil ich mich gefragt habe, ob das wirklich ein "deutsches Phänomen" ist: Alles ausdiskutieren, beleuchten und immer ein Haar in der Suppe finden (erinnert ihr euch an die Diskussion nach der Fußball-WM zum Tanz der Deutschen Nationalmannschaft und ob das eine Herabwürdigung gegenüber der Verlierer wäre?). Sprich, statt einfach zu sagen, nach dem (Eis-)Schock kommt der Scheck und es geht um eine Unterstützung zur Bekämpfung von ALS, kommen nun Einwürfe wie sozialer Gruppenzwang, die virale Wirkung des Internets usw.


    Unabhängig von ALS ist aber sicher unbestritten, dass das www einen neuen Typus für Werbung darstellt und zeigt, wie man heute quasi über Nacht viele Menschen erreichen kann, ohne auf Plakate, Werbespots, Klinkenputzen&Co. zu setzen. Ob Selbstvermarktung, Spendenaufrufe, mehr oder weniger schlüssige Aktionen - die Erfolgsgeschichten geben der Methode Recht, oder? Selbst bei sinnlosen Aktionen, peinlichen Videos u.ä. gibt es Aufmerksamkeit, weil trotzdem darüber gesprochen wird, selbst wenn man sich nur belustigt, den Kopf schüttelt oder Freunden den Link zukommen lässt.


    Zugleich finde ich aber spannend, wie moralinsauer manche Redakteure schreiben und auch, wie Teilnehmer dieser Challenge sich vermarkten. Ob leicht bekleidet, mit "gewagten" Stunts, gespielter Ernsthaftigkeit und wie brutal doch so eine Eisdusche sei, nichts für "Weicheier". Nun ja, wie wäre so eine Aktion in Russland im Winter bei Minus 50 Grad? Ob sich dann auch noch so viele "Helden" finden würden?


    Vielleicht ist man fast schon wieder cool, wenn man sich verweigert, wie das z.B. auch Linda Zervakis von den "Tagesthemen" getan hat. Sie führte ja erst an, wegen der Schwangerschaft würde sie es nicht tun, schob aber dann nach, sie würde sich eben kein Eiswasser über den Kopf gießen lassen, selbst wenn es sie zum "Spalter der Nation" machen würde. Fast schade, dass sie erst die Schwangerschaft anführte, nicht einfach prinzipiell Nein sagte.



    Was für mich ein Balanceakt ist, ist einzuschätzen, wie selbstlos solche Spendenaufrufe und Unterstützer wirklich sind. Gerade bei prominenten Personen hat man das Gefühl, sie spenden erst dann, wenn es eine medienwirksame Aktion gibt, zig Kameras dabei sind und sie bespaßt werden oder etwas als "Charity" deklariert wird. Spenden, es als "wichtige Geste" bezeichnen und sich trotzdem dabei auf die Schulter klopfen lassen ("Tue Gutes und rede darüber")- ist das nicht eigentlich schon heuchlerisch?
    Man kann es nicht 1:1 vergleichen, nur frage ich mich doch, wie fühlen sich in solchen Momenten die ganzen ehrenamtlichen Mitarbeiter, die nicht so eine Plattform erhalten, deren Tätigkeit nach wie vor zwar gewürdigt wird, aber doch im Alltag untergeht?



    Was auch immer fraglich ist, ist, was passiert "danach"?
    Im Moment oder eben 4-8 Wochen reden alle über die Videos und gefühlt meint jeder, ALS wäre nun DIE schlimmste Krankheit, die jahrenlang unter den Tisch gekehrt wurde. Sicher, verglichen mit den Aids- und Krebs-Kampagnen hatte ALS nicht diese Bühne, aber was ist mit gegenwärtigen Seuchen, Krankheiten wie Diabetes, MS, den selten Krankheiten, die nur mikroskopisch kleine Teile der Bevölkerung haben? Man weiß es gibt das alles, vermutlich wird auch geforscht, aber gibt es da genug Fürsprecher, Aufmerksamkeit und Vermarktung? Und was passiert, wenn auch das nun eingenommene Geld für ALS aufgebraucht ist - weitere Challenges, die dann aber wohl nicht mehr neu sind und genug animieren?



    Ich weiß nicht, ob solche Aktionen in Sachen Nachhaltigkeit, Vorbildcharakter und Zweck wirklich immer ideal sind oder das bedacht bzw. intendiert wurde. Vielleicht muss man wirklich sagen, hier heiligt der Zweck die Mittel...?

  • Was man natürlich auch sieht, das nicht nur Promis den ganzen Akt vollziehen, sondern auch Privatleute wie du und ich. Bei Promis verstehe ich ja noch den Sinn dahinter, das sie möglichst viele andere zum spenden animieren könnten. Mal fernab von der eigenen PR. Aber bei Privatleuten sehe ich da absolut keinen Sinn, weil es ja kaum die Masse anspricht.


    Schade eigentlich das keiner auch mal so spendet, ohne sich das Wasser über den Kopf zu giessen. Dann fangen ja wieder einige an mit bigger better bucket, wo nach der Dusche gleich mal ein halber See entsteht. ^^
    Und schade das nicht für andere Krankheiten auch soetwas geschieht, wie z. B. Ebola, Parkinson etc. Wobei ich selber sagen muss: "Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.", den ich habe auch (noch) nicht gespendet. :D


    Aber wenn man so die Leute zum spenden animiert, warum nicht? Ich meine dann kriegt man sie dazu, wenn sie es sonst nicht tun. Kann man auch von der Seite sehen, das man Challenges absolviert um nachher zu spenden.


    Mich würde echt mal interessieren statistisch, wieviele Promis sich das Wasser über den Kopf gekippt haben. Und wer nachher noch gespendet hat oder nicht. Den soweit ich das noch in Erinnerung habe galt ja, wer nicht den Eimer auskippt muss einen Betrag X spenden. Und wer es tat muss es nicht zwangsläufig und kann weitere Leute nominieren.

  • Verdammt ich hab das Video mit Patrick Stewart nicht verstanden.


    Nun, Patrick Stewart macht genau das was man machen sollte. Er wurde nominiert und hat statt sich das Eiswasser über den Kopf zu schütten, den Spendenscheck ausgefüllt und dann gezeigt was man mit dem Eis eigentlich machen sollte.


    In Anbetracht dessen wie viele Promis dabei mitmachen, ist die Spendensumme lachhaft. Das müssten normalerweise einige Milliarden mehr sehr. Die Werbewirksamkeit dieser Aktion ist nicht zu verachten, aber leider werden viele es wieder viel zu schnell vergessen. Ich bezweifle das ALS dauerhaft im Gespräch bleiben wird und das muss es leider damit die Spendenbereitschaft nicht wieder abnimmt.

  • Nun, Patrick Stewart macht genau das was man machen sollte. Er wurde nominiert und hat statt sich das Eiswasser über den Kopf zu schütten, den Spendenscheck ausgefüllt und dann gezeigt was man mit dem Eis eigentlich machen sollte.


    Okay, dann lag ich ja doch nicht so falsch mit meiner Theorie. :D


    Milliarden? Das sind ja sogar nur Millionen die bis jetzt angesammelt worden sind. ^^

  • Ok ich muss gerade echt schmunzeln. Da steh ich auf und hab eine Nachricht auf Facebook. Tja Ahnungslos wie ich bin, klick ich drauf und gelange zu einem Video und was für ein Video ist es wohl? Genau ICEBucketChallenge naja und ich brauchte mir das Video gar nicht zu Ende angucken, da mir sowieso klar war das ich Nominiert wurde. Nunja was jetzt? Tja rufen wir die Seite mal auf und Spenden doch einfach. Ich meine ich werde mir doch keinen Eimer Wasser über den Kopf schütteln, wobei ich muss sagen ich glaube ohne diese Aktion wäre es nie dazu gekommen das so viele spenden aber dennoch da spende ich lieber 5$ umgerechnet irgendwas mit 3€ (ja als Armer Auszubildender (Schulische Ausbildung) darf man das!) und gut ist. Ich meine damit ist mehr geholfen als allen anderen.


    Achja und welcher der Personen die sich einen Eimer über den Kopfschütten spendet wirklich? Ich meine ok die Promis machen das vllt wirklich aber die Normalen, glaube ich weniger.


    PS: Also ich meine die Spendensumme liegt inzwischen irgendwo bei 15,7 Millionen Dollar.

    Bilder

    Gruß
    Jonas



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