Gehen den sozialen Netzwerken Luft und Mitglieder aus?

  • Ich habe die sozialen Netzwerke aus der Entfernung verfolgt, hatte selber aber nie das Interesse, mich anzumelden und aktiv zu sein. Wenn überhaupt, hätte mich rein analytisch interessiert, was Leute dort tun, wie es funktioniert, wie ein Beitrag eine Eigendynamik erhalten kann usw. Nur, dann hätte ich das Gefühl wie eine Art Soziologin das Verhalten Dritter zu beobachten, Schlüsse zu ziehen und das ohne das Wissen dieser Dritten.
    Subjektiv gesprochen gab es für mich mehr Gegengründe oder eben keine Gründe so einem Netzwerk beizutreten und ich finde es enorm, wie Leute tatsächlich 2 Stunden plus X täglich neben allen anderen Arbeiten, Tätigkeiten und Hobbies auf so einer Plattform zubringen können.


    Vermutlich passe ich schon von meiner Biografie her nicht in das Muster des typischen "Foris", Bloggers und auch Benutzers von sozialen Netzwerken, so dass mir der Hype um besonders Facebook eher suspekt war/ist. Eine Art Kollektivzwang habe ich noch nie verspürt und würden meine Freunde und Kollegen plötzlich in die virtuelle Welt driften, würde ich mich eher motiviert sehen zu fragen, ob es andere Gründe für so ein Verhalten gibt. Mit Ausnahme von ICQ, das wir zum Plaudern zwischendurch nutzen, um schnell etwas zu klären oder eine Verabredung zu treffen, nutzen einige meiner Freunde bspw. Facebook, Google+ oder Xing, aber das alles eher funktional, weniger emotional. Das heißt, sie nutzen das aus beruflicher Hinsicht, um mit Geschwistern/Freunden/Kollegen im Ausland den Kontakt zu halten, aber keiner sieht es als virtuelle Zweitwohnung an oder postet allzu private Dinge.



    Ich würde ein Netzwerk nie grundsätzlich verteufeln, denn z.B. ein Marc Zuckerberg hatte lediglich eine Idee, war zu richtigen Zeit am richtigen Ort mit dem richtigen Riecher, aber er wird nicht ermessen haben, was aus der Idee wird und am Ende sind es immer die Menschen, die eine Idee weiterformen oder auch verformen. Also beginnt und endet es unterm Strich mit dem Menschen.



    Und genau an dieser Stelle kann man dann zu den Diskussionen rund um das Internet, sozialen Netzwerken und den Folgen übergehen. Ich denke, ihr habt die Auseinandersetzung mit z.B. Manfred Spitzer's "Digitaler Demenz" und jüngst Susan Greenfield's Thesen zum kindlichen Anpassungsverhalten innerhalb der virtuellen Welt verfolgt?



    Spitzer's Werk muss man natürlich im Gesamtkontext sehen und nicht auf die Schlagworte reduzieren bzw. das, was in den Medien daraus gemacht wurde. Dass er mit seinen Thesen genau die Ängste bei den Menschen schürt, die dem Internet, Smartphones&Co. skeptisch gegenüberstehen, war sicher gewollt und da muss man kritisch nachhaken, aber ist es wirklich - wie Gegener lauthals schrien - gänzlich von der Hand zu weisen, dass Vereinsamung, Realitätsflucht, kognitive Reduktion, Oberflächlichkeit und fehlende Orientierung nicht zumindest durch das www. begünstigt werden? Nicht unbedingt bei einem von euch, aber als zumindest vorstellbares und teils sichtbares Phänomen bei anderen Leuten?



    Susan Greenfield wiederum äußerte vor 3 Tagen die Bedenken, dass durch Facebook unser Gehirn verändert wird. Durch das Lesen und Verfolgen des vermeintlich tollen Lebens Dritter, fühle sich der Nutzer genötigt auch so toll zu sein, passe sich in der Folge dem Kollektiv an. Statt Individualisierung käme es zur Simplifizierung und Kollektivierung. Das Leben fände virtuell statt und weil die Meinung bzw. das Denken durch Dritte stattfinden (an denen man sich orientiert), würde das Gehirn eine kindliche Rückbildung durchleben. Verhalten und Sprache würden sich einem Muster anpassen und nicht mehr die reale Person widerspiegeln.
    Wenn man das als Ausgangspunkt nimmt, käme es direkt zu einem Paradoxon: Jeder Mensch möchte als Individuum wahrgenommen werden und würde sich lauthals dagegen verwahren, kindlich zu agieren und sich anzupassen, aber genau das passiert virtuell. Das angepasste virtuelle Ich ist eine ganz andere identität als die reale Person, überspitzt gibt es dann nur noch gleich agierende Gemeinschaftsmenschen. Ob es dann Bärchen100, Knut123 ist, ist egal, sie alle folgen einem System, sind somit austauschbar, berechenbar und merken das vielleicht nicht einmal?

  • Ein weiteres Nebenthema in der Debatte um die sozialen Netzwerke, dass Mitgliederzahlen auf einigen Plattformen rückfällig sind und der erste "Hype" eher in Richtung Gewohnheit abgeklungen ist, wären die negativen Auswüchse.
    Es gab und gibt immer wieder die medialen Berichte über Cyber-Mobbing, Neiddebatten durch Facebook-Einträge, dass eine vermeintliche Geburtstagsparty im "kleinen Kreis" plötzlich zu einem städtischen Belagerungszustand mutiert, "Freunde" gekauft und "Likes" missbraucht werden etc. Eine interessante Darstellung zu den Risiken habe ich hier entdeckt: http://www.trendmicro.de/infog…aler-netzwerke/index.html



    Was ich mich gefragt habe, ist, ob eben auch diese Auswüchse dazu geführt haben können, dass es eine Abwanderung aus sozialen Netzwerken gibt, dass also der ein oder andere Opfer wurde bzw. gar nicht erst Gefahr laufen möchte eines zu werden?



    Im Zenturm vieler Kritik steht Facebook mit seinen Einstellungen und Datenschutzbestimmungen. Auch wenn in schöner Regelmäßigkeit gewarnt wird, wie viel man öffentlich von sich preisgeben soll, wie man Häkchen korrekt setzt usw., scheint das nicht immer anzukommen. Wie erklärt ihr euch das und wie entscheidet ihr bei euch, was ihr preisgebt und was nicht, wenn ich wieder so direkt fragen darf?

  • Bereits vor Wochen angekündigt, werden morgen bei Facebook weitere Änderungen hinsichtlich der Datenschutzbestimmungen vorgenommen. Mit den sogenannten Datenrichtlinien will Facebook die Daten der Mitglieder stärker auswerten und sie dann für zielgerichtete Werbung nutzen. Im Kern geht es um diese Punkte:


    1. Nutzer sollen zukünftig besser entscheiden können, wer ihre eingestellten Inhalte sehen kann. Via interaktiver Anleitung wird erklärt, wie man Apps und besuchte Websites hinsichtlich der Einsicht kontrollen kann. Das betrifft aber nicht Facebook selber.


    2. Künftig können Standortdaten mit denen der Freunde und mit Werbeanzeigen verbunden werden.


    3. Zukünftig wird die Werbung auf den Einzelnutzer zugeschnitten. Bisher werden die Inhalte der Werbeanzeigen aus "Gefällt mir"-Angaben und den Netzwerkaktivitäten generiert, demnächst sollen auch genutzte Apps und besuchte Websites ausgewertet werden.


    4. Nutzer sollen Werbeanzeigen auf ihre Relevanz hin bewerten können. Facebook wird hierbei angeben, in welche Zielgruppe eingeteilt wurde, warum man eine bestimmte Werbung sieht und dass diese somit als relevant eingestuft wird.


    5. Eine der neu hinzukommenden Funktionen ist die "Kaufen"-Option. Per Klick kann der Nutzer somit direkt über Facebook den gewünschten Artikel kaufen, bindet sich zugleich weiter an das Unternehmen und die resultierenden Daten rund um den Kauf werden wiederum gesammelt (dieser Punkt wurde seitens Facebook aber weder bestätigt noch dementiert, ist somit lediglich eine naheliegende Lesart.).





    Laut Facebook ging es bei diesen Anpassungen primär darum, die AGBs zu verschlanken, die angeblich wegen des Umfanges kaum bis nie komplett durchgelesen werden würden. Zusätzlich würde "Kontrolle" an den Nutzer übergehen, der also bestimmen kann, welche Inhalte Freunde (nicht) sehen sollen.


    Der Aspekt der weiteren Datensammlung wurde explizit vermieden, was Raum für Spekulationen lässt.
    Nach der fast hysterischen Treibjagd auf Google und dessen Sammelwut sowie dem "Recht auf Vergessen" kann man mutmaßen, dass Facebook dieses Anprangern vermeiden wollte und daher die vermeintlich harmlosen Werbebotschaften online stellte. Sprich, alles normal, es dient den Nutzern und viel Lärm um nichts. Deutsche Datenschützer wiederum spitzen die Ohren und glauben, dass die Nutzerbindung nun auf Kosten zusätzlicher Datenerhebung vollzogen wird, wobei Facebook nicht einmal genau sagt, welche Daten denn nun ausgewertet werden.


    Wie bereits Francis Bacon sagte "Wissen ist Macht" und so sehr bei Umfragen jeder Befragte angibt kein gläserner Bürger sein zu wollen, so sehr bemüht sich Facebook anscheinend zumindest um einen glasklaren Einblick in seine Nutzer.


    Wie ist das nun zu sehen, ist das der eigentliche logische nächste Schritt, weil das Unternehmen das Nutzerpotenzial weiter (aus-)nutzen und seine Internetstellung stärken will?
    Sind speziell wir Deutschen hinsichtlich Datenschutz gerne mit Gebrüll dabei, aber am Ende wird kaum ein Account gelöscht?
    Ist auch diese Änderung bei Facebook kurzzeitig ein vermeintliches Aufreger-Thema, aber nächste Woche schon vergessen?




    Wie seht ihr es und wird es irgendwelche Konsequenzen bei euren Facebook-Aktivitäten haben?

  • Ich bin selber auf FB und habe einiges an diversen Postings gelesen, welche die reinste Angstmacherei sind/waren. Das ganze ging bis zu der Behauptung FB gebe alle Daten von allen Nutzern an die Amerikaner und die Russen weiter, damit die uns alle ausspionieren könnten. Das ist mal alles komplett falsch und mal ehrlich Werbung gab es ja vorher schon und die braucht es auch denn ohne Werbung müsste jeder User was dafür bezahlen um da seine Spiele etc zu machen.


    Zudem gibt es eine sehr gute Seite die von solchen übertriebenen Angstmachern, wie auch von Fake-Meldungen, Fake-Profilen etc warnen. Diejenigen die auf FB sind haben vielleicht schon mal was von denen gelesen "zuerst denken dann klicken" von mimikama. Die haben nun zwei Meldungen mit guten Erklärungen zu dem ganzen Bestimmungen Chaos und auch Tipps wie man was auf FB einstellen kann oder einstellen sollte.
    Die neuen Facebook-Nutzungsbedingungen treten in Kraft.
    Dein Facebook Profil: Sicher in 5 Minuten



    Ich habe da kein Problem mit dem ganzen, weil
    1. habe ich auf FB nicht meine ganze Lebensgeschichte, mit Tausend Fotos von mir drin und auch nicht alles so eingestellt das jeder es sehen kann.
    2. mache ich da meistens nur Spiele, schreibe mal wem einen Gruss, der grad Geburtstag hat, etc.
    3. ist Facebook nicht mein Privater Blog wo ich alles über mich weiterplappere und eben alles öffentlich habe.
    Selbst Fotos habe ich kaum was wo ich persönlich drauf bin, nur Blumen, Sonnenaufgang, Wolken die dabei herrlich rot leuchten etc.


    Ich habe für mein Forum eine Seite erstellt, über meinem Account auf FB. Darum gehöre ich nicht zu denen die völlig Panisch davon rennen, wie andere die ernsthaft glauben das die Werbung, welche es übrigens schon ewig gibt, nun nur Vorwand sei für Amerikaner und Russen um uns aus zu spionieren.


    Bei einigen Leuten wundere ich mich aber sehr, sie wissen das z.B. auch Pädos ihr Unwesen auf FB treiben und dennoch stellen sie fast täglich etliche Bilder von ihren kleinen Kindern rein, dazu kann man sogar bei dem ein oder anderen Foto die Wohnadresse sehen. Wenn solche User irgendwann belästigt werden, tun sie mir nicht leid, denn sie haben ja alle Voraussetzungen dafür gegeben.


    Facebook ist schon ewig bekannt das es nicht die Sicherste Sache ist und das da auch viel Mist passiert. Aus dem Grund bin ich da allgemein vorsichtiger. Private Angaben über mich, Fotos, genaue Adressen, wenn möglich noch mit Foto des Hauses wo ich wohne, etc. gehören da genau so wenig hin wie allgemein im Internet, Foren etc. Internet im Allgemeinen ist ein Ort wo man vorsichtig sein muss und bei Facebook muss man mit beiden Augen genau hinschauen was man wo und vor allem wem postet.


    Kurz gesagt wer mit Gesundem Menschenverstand arbeitet, kann auf FB ganz gut klar kommen ohne Probleme zu kriegen. Ich bin seit Jahren auf FB und da gab es bisher nur einmal ein Problem beim Login. Ich denke es wird ein viel zu grosser Wirbel um das ganze gemacht. Bin ganz klar der Meinung wem es nicht passt der soll einfach sein Konto da aufgeben und gut ist. Ist immer noch besser als irgendwelche gestörten Verschwörungen posten und denen die von Natur aus sehr unsichere Menschen sind, noch richtig angst zu machen.


    Wie seht ihr es und wird es irgendwelche Konsequenzen bei euren Facebook-Aktivitäten haben?


    nein bei mir hat das keine grosse Konsequenz, da ich wie schon gesagt eh nicht mein ganzes Leben, tausend Fotos, etc jedem da vor die Nase lege.
    Alles was ich machte war heute das Profil Einstellungen angepasst, nach den Vorschlägen von Mimikama, wie man im einen link oben entnehmen kann

  • Für mich gibt es ja noch immer keinen Anlass mir einen Facebook-Account zuzulegen, so dass ich das Ganze recht distanziert aus der Ferne betrachten kann und daher nicht übertrieben vorsichtig, panisch, um nicht zu sagen hysterisch werden muss. Mich interessiert wieder einmal das Verhalten von Menschen, einem Unternehmen und wie man subtil oder direkt Änderungen, Grenzverschiebungen oder Grauzonen vornehmen kann.


    Es wäre fatal zu sagen, werfen wir jedes Sicherheitsbedenken über Bord, nicken alles ab und lassen Unternehmen schalten und walten wie sie wollen, daher würde ich nie auf Datenschützer verbal einprügeln. Dass sich Bestimmungen ändern können und es immer um etwas geht, Rechte, Vorteile oder Schutz für Kunden/Mitglieder/Nutzer nicht zwangsläufig die Kriterien sein müssen, die Unternehmen zuerst im Kopf haben, kann man aber als nachvollziehbar einstufen, oder?


    Facebook ist als eine Art Spaßprojekt gestartet, Zuckerberg sagte selber in Interviews, es war originär nie der Masterplan so eine Community zu erzeugen. Es kam aber so und der Erfolg sei ihm gegönnt, aber kann man nicht festhalten, dass es ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr nur um die Plattform ging, sondern natürlich auch um eine Vorreiterstellung, Machtausbau (neutral zu verstehen) und dass daran gelegen ist das Imperium nicht zuletzt durch den Börsengang weiter rentabel zu halten, auszubauen und die Nutzer zu halten?
    Wenn man also fragen würde, was wäre mit Facebook, wenn sich nichts geändert hätte, keine Funktionen dazugekommen wären, sondern die Grundidee einfach so fortgeführt worden wäre - wären die Seite heute auch so beliebt, genutzt oder hätte es signifikante Abwanderungen gegeben?


    Mir ist tatsächlich nicht bis zum letzten Quentchen klar, wie bestimmte Verhaltensweisen von Facebook-Nutzern es in die Medien schaffen, als Stichwort nenne ich die berüchtigten Großparties, weil ein Nutzer vergessen hat ein Häkchen zu setzen. Rational würde ich mich fragen, reden wir von menschlichem Einzelversagen, drastisch formuliert, oder an der Technik der Plattform, die solche Fehler begünstigt (?). Nehmen wir an, die Technik ist nicht zu 100% ideal für die Nutzer und das wäre mit ein Grund für Änderungen, auch daher, weil es Beschwerden und medialen Aufschrei gab, ist es dann trotzdem ein Zufall, dass Facebook in seiner Werbebotschaft verstärkt auf den Schutz eingeht und Aspekte rund um personifizierte Werbung quasi nebenbei mitschiebt?


    Am Ende wird es auch um Geld gehen, Facebook sieht was andere Mitspieler tun, wie deren Profit ist und dass Erweiterungen in Form von einem Facebook für das Büro im Gespräch sind und die Interessen der Mitglieder via Werbung stärker in den Blick rücken, ist in dem Kontext logisch. Wenn ich etwas anbieten will, muss ich wissen was die relevante Zielgruppe will, aber kann nicht plump danach fragen, so auch mein potenzielles Anliegen darlegen. Also tue ich das subtil, es tut via Werbung nicht weh, wirkt zufällig und dezent, es gehen nicht z.B. zig Pop-up-Fenster auf, die den Bildschirm zu 90% einnehmen. Wie bezeichnet man das nun: gezielte Taktik, cleveres Marketingmanagement oder sogar Zeitgeist, es ist eben heute so?




    Was ich noch interessant finde, ist dieser kurzzeitige Aufschrei, der bei solchen Änderungen einsetzt. Im ersten Moment spricht gefühlt jeder davon, 99% scheinen empört, man liest Halbsätze rund um Datenschutz, aber hat eher den Eindruck, A plapperte B nach, der es wiederum von C hat, der nicht mehr sicher ist wie ihm das D sagte usw. Eine Mischung als Halbwissen, Wiederholungen, besorgten Medienvertretern und Politikern, die kurzzeitig auch Terrorgefahr, IS, die griechische Schuldenpolitik etc. beiseite schieben und sich zu Wort melden. Und 3 Tage später? Nichts. Facebook setzt keine Spinnweben an, es wird munter weiter gepostet und Änderungen, war da was? Also doch viel Lärm um nichts und ist das nicht doch ein wenig typisch deutsch? Das meine ich nicht einmal negativ, ich besitze ja selber die deutsche Staatsangehörigkeit, aber das Phänomen bemerkt man eben oder bilde ich es mir ein?




    Kurz gesagt wer mit Gesundem Menschenverstand arbeitet, kann auf FB ganz gut klar kommen ohne Probleme zu kriegen.





    Das ist eine gute Aussage, weil sie doch eben so schön den Widerspruch zwischen Verstand und Nutzungsverhalten aufzeigt?


    Kennst du diese Umfragen rund um den "gläsernen Bürger", bei den alle Befragten sofort sagen, sie seien vorsichtig, wollten das nicht und überhaupt, es sind gefühlt immer "die Anderen", die Fehler machen? Wenn dann aber ein Blick auf die Profile der Leute geworfen wird und allerlei eher unvorteilhafte Details zum Vorschein kommen, den Leuten nicht bewusst ist, wie was wirkt, setzt Erstaunen ein, es wird "Besserung" gelobt, aber ändert sich wirklich etwas? Ich bin mir nicht sicher, denke eher, die breite Masse macht weiter wie zuvor (?).


    Es fehlt nicht an guten Tipps, Warnkeulen wie "Das Internet vergisst nie" und abschreckende Beispiele gibt es auch genug (von Mobbing bis Stalking über kriminelle Maschenschaften und Todesfolgen ist alles dabei), aber trotzdem verführen die sozialen Netzwerke bzw. das www noch zu sehr. Die harmlose, schöne und positive Seite wird betont oder zumindest so dargestellt (globaler Austausch, Spiele, mit "Freunden" diskutieren...), die Schattenseiten sind rational bekannt, werden aber...verdrängt, trivialisiert oder in Bezug auf sich selber komplett ausgeblendet? Ich weiß es nicht, mutmaße nur vorsichtig, wobei ich zumindest selber sagen kann, dass ich auch weiß, wie schnell im Internet eine falsche Wahrnehmung einsetzen und wie man, würde man es darauf anlegen, Leute mobben/manipulieren kann.


    Ein schwieriges bzw. vielschichtiges Thema, wo der vermeintliche Verstand des Menschen nicht immer eine Auszeichnung sein muss...

    • Teambeitrag

    Das ist wahrlich nicht das erste Mal, dass Datenschutz und Facebook in einem Bericht vorkommen. Finde es auch immer wieder amüsant wie arg sich die Leute darüber aufregen - in jedem News-Portal sind solche Artikeln nur so mit Kommentaren/Diskussionen vollgestopft. Aber Konto löschen? Ne, androhen, ja. Aber im Endeffekt tun es pro neue Nutzungsbestimmungen nur ein Hauch der Leute, geht beim normalen Wachstum der Plattform richtig unter.


    Und seien wir ehrlich: ausspioniert wird man nicht nur von Facebook. Gezielte Werbung kriege ich auch von anderen Diensten aufgedrängt.


    Wenn man also fragen würde, was wäre mit Facebook, wenn sich nichts geändert hätte, keine Funktionen dazugekommen wären, sondern die Grundidee einfach so fortgeführt worden wäre - wären die Seite heute auch so beliebt, genutzt oder hätte es signifikante Abwanderungen gegeben?


    Dann wäre es vermutlich auch nie zu so einem Ausmaß gekommen, sondern jemand anders hätte die Idee weiter ausgebreitet und erfolgreich ein Konkurrenzprodukt auf die Beine gestellt. Nur irgendwann kommt man gegen ein Unternehmen nicht mehr an. Was sollte man denn im Vergleich zu Facebook noch auf die Beine stellen, damit man positiv auffällt? Vor allem: wer sollte das finanzieren?


    Man sehe sich nur zum Beispiel Google+ an. Nette Idee, aber das hat Facebook nicht geschmerzt und wird es auch künftig wohl nicht tun... Und wenn selbst ein Konzern wie Google daran scheitert... :sleeping:

  • Hab mich da grad mal durch meine Einstellungen gekaspert ..


    man kann das nutzerbasierte Werben hier ausschalten: http://www.youronlinechoices.com/de/praferenzmanagement/


    ganz interssant zu sehen, wer da eigentlich im Hintergrund schon eh die ganze Zeit sammelt, also ich kannte diese Seite und die Einstellungsmöglichkeiten bis heute noch nicht..


    Amazon war mir schon klar und dass Adobe auch nicht so ganz ohne ist.. aber dass die auch nutzerbasierte Werbungen schalten, war mir nicht klar..



    solltet Ihr euch vll. auch mal anschauen und Facebook dort auf jeden Fall deaktivieren :)

  • Was ich noch interessant finde, ist dieser kurzzeitige Aufschrei, der bei solchen Änderungen einsetzt. Im ersten Moment spricht gefühlt jeder davon, 99% scheinen empört, man liest Halbsätze rund um Datenschutz, aber hat eher den Eindruck, A plapperte B nach, der es wiederum von C hat, der nicht mehr sicher ist wie ihm das D sagte usw. Eine Mischung als Halbwissen, Wiederholungen, besorgten Medienvertretern und Politikern, die kurzzeitig auch Terrorgefahr, IS, die griechische Schuldenpolitik etc. beiseite schieben und sich zu Wort melden. Und 3 Tage später? Nichts. Facebook setzt keine Spinnweben an, es wird munter weiter gepostet und Änderungen, war da was? Also doch viel Lärm um nichts und ist das nicht doch ein wenig typisch deutsch? Das meine ich nicht einmal negativ, ich besitze ja selber die deutsche Staatsangehörigkeit, aber das Phänomen bemerkt man eben oder bilde ich es mir ein?

    ja ich sehe das auch so. Bei jeder noch so kleinen Änderung geht auf Facebook der Wahnsinn los. Da ich selber dort Registriert bin kriege ich einiges mit. Habe durch die Spiele die ich dort mache eine relativ grosse "Freunde Liste" weil bei vielen Spielen braucht man auch mal die ein oder andere Hilfe, z.B. eine bestimmte Blume die Freunde schicken können, da man sie sonst kaufen müsste. etc. Diese Freunde kopieren, schreiben auch sonst einiges. Eben auch im Bezug auf Änderungen auf Facebook. Es hat schon was das dann User A dem User B nachplappert und User B hat das von User C und dieser von User XY etc. Es ist dann wie bei einem Lustigen Spiel. Mehrere Leute Flüstern sich einen bestimmten Satz ins Ohr, also einer sagt einen sAtz an den nächsten dieser dann weiter und der Letzte in der Runde muss dann laut sagen was er verstanden hat. Da wird aus dem Satz ich trinke jeden Morgen mindestens 3 Kaffe schnell mal ich winke jeden Morgen mindestens 3 mal meinem Mann wenn er zur arbeit geht. Genau so ist es doch mit den Änderungen auf FB. Einer sagt was die anderen verstehen was anderes und am Ende ist schon fast Terror und Spionage da wo es doch nur um Werbung geht.


    Kennst du diese Umfragen rund um den "gläsernen Bürger", bei den alle Befragten sofort sagen, sie seien vorsichtig, wollten das nicht und überhaupt, es sind gefühlt immer "die Anderen", die Fehler machen? Wenn dann aber ein Blick auf die Profile der Leute geworfen wird und allerlei eher unvorteilhafte Details zum Vorschein kommen, den Leuten nicht bewusst ist, wie was wirkt, setzt Erstaunen ein, es wird "Besserung" gelobt, aber ändert sich wirklich etwas? Ich bin mir nicht sicher, denke eher, die breite Masse macht weiter wie zuvor (?).

    Dies ist ein Phänomen auf FB finde ich. Es gibt etliche Menschen die mit grosser Freude Bilder von sich selber oder ihrer Familie einstellen. Selbst Besucher werden nicht verschont davon auf FB ausgestellt zu werden. Ich kriegte mal grossen Zoff zwischen zwei Freunden mit weil der eine sehr Vorsichtig war, keine Bilder von sich reinstellte, dann nach einem Besuch ein Bild von sich sah was sein Freund einfach ohne Frage reinstellte. Die hätten sich die Köpfe zerschlagen wenn man die beiden in dem Moment in ein Zimmer gestellt hätte. Der eine gelobte dann das er sowas nicht mehr macht doch schon nach drei Tagen war das nächste Bild drin von Besuchern die es auch nicht Witzig fanden. Ich habe schon den Eindruck das alle denken mir passiert doch nichts, war sollte schon Interesse an mir, meinem Kind haben das ich von Geburt an mit tausend Fotos allen zeige, etc. Ist doch im Realen Leben genau so. Jeder denkt wie blöd andere sind wenn sie zb Nachts alleine durch dunkle Gassen nach hause gehen und dabei Überfallen werden. Dann ganz plötzlich hört man davon das der wo dies total bescheuert fand selber in so einer dunklen Gasse überfallen wurde.


    Grundsätzlich sollte jeder User auf Facebook mal sein Profil genau durchgehen. Die Einstellungen Prüfen, schauen ob er wirklich will das alle möglichen Leute auf FB alles lesen, sehen können oder ob das zb nur die engsten Freunde, Familie etc sehen dürfen. Das Internet ist im Allgemeinen kein total sicherer Ort, es gibt immer wieder Menschen die alles andere als gute Freunde sind. Musste ich vor kurzem selber auf sehr harte Weise erkennen. Jahrelange Freunde hetzten hintenrum während sie vorne rum auf gut Freund machten. Am Ende sind sie aufgeflogen und der Schock sass erst mal. Heute noch höre ich von diesen Hetzereien und langsam reisst der Geduldfaden bei mir.

  • Bereits vor Wochen angekündigt, werden morgen bei Facebook weitere Änderungen hinsichtlich der Datenschutzbestimmungen vorgenommen.


    Deswegen habe ich auch meinen Facebook Account zur Löschung freigegeben.
    Ich habe zwar meinen neuen Wohnsitz in PA, aber Facebook soll auch merken - das andere Mitglieder von anderen Ländern diese Vorgehensweise nicht unterstützen.

  • Facebook existiert noch, ebenso kann man dort auch noch immer sein "Like" nutzen, aber wie schon z.B. von Wurstdieb angesprochen, hat Marc Zuckerberg vor 2 Tagen angekündigt, dass der "Dislike"-Button eingeführt werden soll (Hintergründe hierzu siehe hier: http://bits.blogs.nytimes.com/…ok-a-dislike-button/?_r=0).


    Bei einer Fragestunde in der Facebook-Zentrale beschrieb Zuckerberg den Dislike-Button nun aber nicht als Instrument, das gemäß des Daumen runter zu verstehen sei, sondern der Button solle Mitgefühl bzw. Empathie ausdrücken. Folglich ist der "Dislike"-Button nicht das negative Pendant zum "Like"-Button.


    Bereits seit 2009, so Zuckerberg, hätten Nutzer diese Funktion gewünscht, zugleich wären aber Bedenken im Raum gestanden, ob die Funktion nicht fälschlicherweise als Bewertungs-Medium missbraucht werden würde. Genau das möchte der Facebook-Gründer klar ausschließen, für ihn gäbe es kein Symbol und kein Recht Beiträge anderer Nutzer zu bewerten.


    Als Einsatzbeispiel des "Dislike"-Buttons nannte er z.B. die Reaktion auf eine traurige Nachricht (Todesfall), die dann symbolisch aussagen soll: "Ich finde das traurig/schlimm/unschön".



    Wie genau nun die "Dislike"-Funktion aussehen soll, sagte er nicht, aber bereits kurz nach der Ankündigung polarisierten sich zwei Lager unter den Nutzern: Die, die die Entscheidung eindeutig begrüßten, und die, die es ablehnten, u.a. anderen aus der Sorge heraus, es könne doch zu einer Negativ-Zensur mutieren.






    Was haltet ihr von diesem Vorstoß an sich, war er überfällig oder so nötig wie ein Kropf?


    Werdet ihr die "Dislike"-Funktion nutzen oder scheut davor zurück, weil...?


    Und wie erklärt ihr euch den Umstand, dass speziell in der virtuellen Welt Funktionen rund um Bewertungen, Zustimmung/Ablehnung, Mögen/Nicht Mögen so heftig polarisieren? Liegt es an der Öffentlichkeit, latentem Druck (z.B. "Likes" sammeln, um mindestens so "gut" zu sein wie X) oder am menschlichen Charakter, wir sind tendenziell also so gepolt, reflexiv Wertungen/Meinungen persönlich zu nehmen?







    Ich wäre gespannt eure Meinungen zu erfahren und der Erste, der sich zu Wort meldet, bekommt zwar (noch) kein "Like", aber einen :keks: , wenn das kein Anreiz ist... :D